Sie sind wieder hier: Saatkrähen und Dohlen

Sie sind wieder hier: Saatkrähen und Dohlen

Es ist Anfang November.  Wie in jedem Jahr erscheinen jetzt Saatkrähen bei uns. Im Gegensatz zu den Rabenkrähen, die das ganze Jahr bei uns im Kraichtal bleiben, überwintern die Saatkrähen bei uns und ziehen bis spätestens Mitte März wieder in ihre Brutgebiete in Osteuropa zurück. Es sind oft regelrecht große Schwärme, die bei uns auftauchen. Jetzt finden sie in den Feldfluren Nahrung. Manchmal teilen sich die großen Schwärme in kleinere Gruppen auf, die dann gemeinsam in den umliegenden Feldern und im Kulturland nach Nahrung suchen.  Abends suchen sie dann einen gemeinsamen Schlafplatz auf, der durchaus in der Nähe menschlicher Siedlungen liegen kann. Oft sind es – wie bei uns im Kraichtal – gewässerbegleitende Bäume, deren Kronen als Schlafplätze ausgewählt werden.

Die Nahrungssuche erfolgt sowohl einzeln als auch in Gruppen. Saatkrähen ernähren sich im Winter vor allem von Insekten und deren überwinternden Larven, aber auch Regenwürmer und Schnecken machen einen beträchtlichen Anteil an der Nahrung aus. Aber auch pflanzliche Nahrung in Form von Getreidesamen steht auf ihrem Speiseplan. In den Kraichtaler Streuobstwiesen sieht man sie vor allem unter Walnussbäumen, wo sie nicht geerntete Walnüsse aufsammeln. Seit auch im Kraichtal viele Nüsse unter den Bäumen liegen bleiben, weil  diese von der Walnuss-Fruchtfliege befallen werden, kann man bei den Saatkrähen das Sammeln von Nüssen  recht häufig beobachten.

Mit den Saatkrähen kommen auch die Dohlen immer wieder zu uns. Sie haben sich den Saatkrähen angeschlossen und bleiben in den Schwärmen. Obwohl es auch im Kraichtal ganzjährig Dohlen gibt – so zum Beispiel eine feste Kolonie in Kraichtal-Oberöwisheim – und ein weiteres Vorkommen in Gochsheim – überwintern die fremden Dohlen gemeinsam mit den Saatkrähen bei uns – und ziehen dann gemeinsam mit den Saatkrähen im zeitigen Frühjahr wieder in ihre Brutgebiete zurück.

Diese Aufnahme zeigt die Größenunterschiede zwischen einer Dohle und einer Saatkrähe. Auch die Unterschiede im Gefieder und Schnabel und in der Art ihrer Bewegungen werden deutlich: Während sich die Saatkrähe eher zögerlich und schaukelnd vorwärtsbewegt, sind die Bewegungen der Dohle viel zielgerichteter und flinker. Bespmders auffallend sind aber ihre hellen Augen und der dadurch stechend wirkende Blick.

Dass sich in den großen Schwärmen auch einige Dohlen befinden, kann man schon von weitem durch ihre charakteristischen Rufe wahrnehmen, lange bevor man sie entdeckt hat. Dazu kommt noch, dass sie viel kleiner als die Saatkrähen oder auch die Rabenkrähen sind. Im Schwarm selbst verhalten sie sich sehr lebhaft und kommen durch ihre flinke Art oft viel schneller an Beute. Kurz nach Ankunft der Schwärme bei uns ist bei den Dohlen die Fluchtdistanz etwas größer, als dies bei den Saatkrähen der Fall ist; dieses Verhalten lässt aber mit der Dauer des Aufenthaltes bei uns deutlich nach. Gegen Ende des Winters sind Beobachtungen viel leichter möglich, als dies zu Beginn der Fall ist.

Rabenkrähe
Saatkrähe
Dohle

Wie man Rabenkrähe, Saatkrähe und Dohle  leicht unterscheiden kann, erfahren Sie hier

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