Wie man Tagfalter und Nachtfalter leicht unterscheiden kann:

Wie man Tagfalter und Nachtfalter leicht unterscheiden kann:

Nach den Käfern bilden die Schmetterlinge die größte Gruppe innerhalb der Insekten. Auch heute noch werden jedes Jahr mehrere Hundert Arten weltweit neu entdeckt. In Deutschland gibt es ungefähr 3 700 Schmetterlingsarten, wobei die Nachtfalter die überwiegende Mehrheit darstellen. Lediglich ungefähr 190 Tagfalter-Arten gibt es in Deutschland, wobei im Kraichtal natürlich längst nicht alle vorkommen. Dass man alle – oder zumindest die meisten Arten kennt, bleibt natürlich den Spezialisten überlassen.  Doch Tag- und Nachtschmetterlinge unterscheiden  – das kann eigentlich jeder. Man muss  nur etwas genauer hinsehen. Worauf man dabei achten muss, soll dieser Beitrag zeigen:

Ob es sich bei dem oben abgebildeten Schmetterling um einen Tag- oder einen Nachtfalter handelt, können Sie sicher selbst herausfinden, wenn sie den Beitrag gelesen haben.

An diesen drei Merkmalen kann man Tag- und Nachtfalter  meist leicht unterscheiden:

Es spielt keine Rolle, in welcher Tages- oder Nachtzeit die Schmetterlinge gesichtet werden. Zwar  fliegen die meisten Tagfalter tagsüber – und die meisten Nachtfalter in der Nacht – doch  gibt es viele tagaktive Nachtschmetterlinge, die tagsüber – aber auch einige Tagfalter, die in der Dämmerung oder nachts unterwegs sind. Die entscheidende Rolle spielen aber folgende Körpermerkmale, welche die Zugehörigkeit zu einer der beiden Gruppen klärt:

Unterscheidungsmerkmal 1: Form der Fühler (Antennen)

Die Schmetterlinge fühlen mit ihren Fühlern nicht, sie riechen damit, teilweise über große Entfernungen. Dies spielt bei der Partnersuche eine wichtige Rolle. Deswegen spricht man eigentlich nicht von „Fühlern“ sondern von Antennen, mit denen sie Duftstoffe in der Luft wahrnehmen können

Admiral
C-Falter

Tagfalter haben Antennen, die am Ende keulenförmig verdickt sind. Dabei können die Enden unterschiedlich gestaltet sein.

Hartheu-Spanner
Heidespanner, Männchen

Nachtfalter haben fadenförmige, gerade und spitz zulaufende oder kamm- oder federartige Antennen ohne keulenartige Verdickung am Schluss. Das  Männchen auf dem rechten Bild ist mit den kammartigen Antennen in der Lage, Duftstoffe des Weibchen über große Entfernungen wahrzunehmen.

Unterscheidungsmerkmal 2: Flügelstellung wenn sich die Falter ausruhen oder in Ruhestellung sind:

Schillerfalter
Kleiner Feuerfalter

Bei den Tagfaltern sind die  Flügel in Ruhestellung  meist geschlossen und zusammengeklappt.

Brauner Bär
Ampferspanner
Ackerwinden-Bunteulchen

Bei den Nachtfaltern sind die Flügel in Ruhestellung meist fächerartig ausgebreitet oder „dachartig“ über dem Körper zusammengefaltet.

Unterscheidungsmerkmal 3: Form des Kopfes und des Körpers

Kleiner Fuchs
Landkärtchen (Sommerform)

Tagfalter haben meist einen relativ kleinen Kopf und einen langgestreckten, oft spitz zulaufenden Körper.

Eulenfalter
Ackerwinden-Bunteulchen

Nachtfalter haben meist einen großen Kopf und einen kurzen, gedrungenen Körper.

Dafür, dass wir in Zukunft auch im Kraichtal noch viele verschiedene Schmetterlings-Arten beobachten können, kann jeder etwas tun: Vor allem akzeptieren, dass nicht alles kurzgeschoren und „aufgeräumt“ werden muss – nur dass es „schöner“ aussieht. Ein „Unkrautstreifen“ enthält mehr Leben als ein sorgfältig gepflegter Zierrasen. Jeder kann Schmetterlingssträucher und -Stauden anpflanzen oder die Natur wieder ein Stück weit in den eigenen Garten zurückholen (z.B. auch mal ein paar Brennnesseln stehen lassen) – und auch etwas „Unordnung“ dulden.

Aber auch Landwirte, Grundstücksbesitzer und die Gemeinde haben Möglichkeiten: Es müssen nicht jeder Wegrain und die  Streuobstwiesen  alle 14 Tage gemäht werden …. An dieser Stelle geht mein Dank an das Umweltamt der Stadt und den Bauhof, welche diese Maßnahmen unterstützen und erforderliche Kultivierungsmaßnahmen  oft verspätet vornehmen. Mein Dank gilt auch vielen Landwirten,   die großflächig Zwischenkulturen und Blühstreifen anlegen,  Wiesen, Gräben und Feldraine oft nur teilweise mähen – und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer schützenswerten Fauna und Flora leisten. Es nützt nichts, einzelne Arten zu schützen, wenn der notwendige Lebensraum mit den nötigen Bedingungen vrloren geht. So kann sich zum Beispiel kein Schmetterling entwickeln, ernähren oder fortpflanzen, wenn die entsprechenden Nahrungspflanzen gemäht – und damit nicht mehr verfügbar sind.

Im Blog gibt es schon zahlreiche Beiträge über Schmetterlinge. Wenn Sie diese Beiträge nachschlagen wollen, dann rufen Sie unter der Kategoie „Schmetterlinge“ die gewünschten Seiten auf ……

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