Wo die Kraich wieder an die „frische Luft“ durfte..

Wo die Kraich wieder an die "frische Luft" durfte..

Als vor einigen Wochen die Brücke bei der ehemaligen Gochsheimer Sägemühle freigegeben wurde, bot sich ein überraschendes Bild. Dort, wo die Kraich jahrzehntelang in einem unterirdischen Kanal verschwand, kann sie jetzt wieder in einem vorbildlich „renaturierten Bett“ Luft holen … Die fest eingebauten Hindernisse sorgen für die entsprechenden Verwirbelungen und bringen so auch den Sauerstoff ins Wasser, was sicher einen langfristigen Einfluss auf die Wasserqualität haben wird. Jedenfalls ist zu erwarten, dass diese tolle Maßnahme auch Auswirkungen auf die Flora und Fauna in diesem Bereich haben wird.

Dass die Uferwände nicht mit vorgefertigten Betonteilen versehen – sondern massive Steinquader zur Uferbefestigung eingesetzt wurden, bietet genügend Möglichkeiten zur Ansiedelung vieler Tierarten im, am und rund um das Wasser. Zudem werden für die verschiedensten Tiergruppen noch Nisthilfen im Bereich der sanierten Brücke angebracht werden.

Und: Erste Ergebnisse gibt es schon: Zahlreiche Köcherfliegen, deren Entwicklung überwiegend im  Wasser stattfindet, paaren sich derzeit und ruhen auf dem Holzgeländer am Rand der Kraich. Dass sich noch etwas in Richtung Verbesserung der Wasserqualität tun kann, zeigt diese Art der Köcherfliegen – welche keinen deutschen Namen hat – an. Sie lebt in mäßig belasteten Gewässern und gilt daher nicht als bestimmende Art für die Wassergüte. Aber, das kann ja noch werden! Insgesamt ist meiner Meinung nach die Renaturierung im Bereich der alten Brücke in Gochsheim ein tolles und gelungenes Beispiel, wie Natur in das Bewußtsein der Menschen zurückgeholt werden kann.

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