So sehen die Landkärtchen im Frühjahr aus

So sehen die Landkärtchen im Frühjahr aus

Die Landkärtchen gehören innerhalb der Schmetterlinge zur Familie der Edelfalter und kommen im Kraichtal noch recht häufig vor. Bei uns fliegen die Landkärtchen in zwei Generationen, wobei beide Generationen unterschiedlich aussehen. Deswegen hielt man sie lange Zeit für zwei verschiedene Arten. Seinen Namen hat der Falter wegen der Musterung der Flügelunterseiten erhalten, die wegen ihrer Striche an eine Landkarte erinnern. Je nach Wetterlage schlüpfen die ersten Falter Ende März/Anfang April aus den Puppen. Sie sind leuchtend orange mit schwarzen und weißen Flecken auf den Flügeln. Die Schmetterlinge der Frühlingsgeneration sind kleiner als die der Sommergeneration, die bei uns im Kraichtal ab Juli fliegen.

Zur Zeit ist die  Frühlingsgeneration  der Landkärtchen im Kraichtal unterwegs. Während auf dem linken Bild die Oberseite der Flügel mit der orangenen Grundfarbe und den Flecken zu sehen ist, zeigt das rechte Bild die Flügelunterseite. „Landkartenartige“ Strukturen und Linien haben dem Falter seinen Namen gegeben. Männchen und Weibchen lassen sich aber nur sehr schwer unterscheiden. Der Lebensraum der Landkärtchen erstreckt sich auf lichte Wälder, Waldränder und die Vegetation entlang von Waldwegen –  oder auf schattige kleine Lichtungen mit Brennnesselbeständen. Die Raupen brauchen viel Feuchtigkeit und Schatten.  Das alles finden sie dort. Nachdem sich Männchen und Weibchen gepaart haben, sucht das Weibchen nach Brennnesseln.

 Tatsächlich ist die Entwicklung der Landkärtchen-Raupen von Brennnesseln abhängig. Die Eier werden in Form von kleinen „Eitürmchen“ auf der Unterseite der Brennnesselblätter abgelegt. Wenn die Raupen schlüpfen, sind sie dort  zunächst für Fressfeinde aus der Luft nicht sichtbar. Denn die Raupen sind bei den Vögeln begehrt. Und: Je dichter der Bestand an Brennnesseln ist, desto größer ist die Überlebenschance der Raupen.  Aus den geschlüpften Raupen entwickelt sich dann die zweite oder die „Sommergeneration“ der Landkärtchen.

Und so sehen die Landkärtchen der Frühlingsgeneration und der Sommergeneration aus:

Landkärtchen 1. Generation (Frühling)
Landkärtchen 2. Generation (Sommer)

Zu welcher der beiden Formen sich die Raupen entwickeln, hängt vor allem von der Tageslänge ab. Wenn sich die Raupen im Frühling (Mai/Juni) entwickeln können, sind die Tage viel länger.  Aus den Raupen entwickelt sich dann die Sommerform.  Die Raupen, welche sich Ende des Sommers (August/September) entwickeln, treffen auf kürzere Tage. Aus ihnen entwickelt sich dann die Frühlingsform. Temperaturen oder Tageslänge spielen während des Puppenstadiums bei beiden Formen nur eine untergeordnete Rolle.

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