Es wächst auf Magerrasen: Helmknabenkraut

Es wächst auf nährstoffarmen Wiesen: Helmknabenkraut

Das Helmknabenkraut gehört zur Familie der Orchideengewächse und kommt bei uns im Kraichtal an einigen Stellen vor, da es bei uns noch Orte gibt, welche die Anforderungen dieser geschützten Pflanze noch voll erfüllen: Magere Wiesen, viel Sonne, aber auch Schatten und auch kalkhaltige, lehmige Böden, wie sie bei uns im Kraichtal vorherrschen. Das Helmknabenkraut ist keine typische „Wald-Orchidee“, kommt aber auch in lichten Wäldern vor. Wenn sie gemeinsam mit anderen Knabenkräutern blüht, kann es zu verschiedenen Mischformen zwischen den Arten kommen. Besonders häufig sind bei uns im Kraichtal Verbindungen zwischen dem Helm-Knabenkraut und dem Purpur-Knabenkraut. Die Blütezeit ist normalerweise von Mai bis Juni. In diesem Jahr war der Blütenbeginn aber schon Mitte April.

Das Helmknabenkraut kann eine Höhe von mehr als 50 cm erreichen. Der Blütenstand besteht meist aus bis zu 50 Einzelblüten. Wie bei den meisten heimischen Knabenkräutern blühen die Blüten am unteren Ende des Blütenstandes zuerst auf. Dann läuft der Blütenstand – wie hier auf dem Bild zu sehen ist – wegen der noch geschlossenen Blüten spitz zu. Wenn die Pflanze später in Vollblüte steht, ist der Blütenstand walzenförmig.

Ihren Namen hat diese wunderschöne Orchidee erhalten, weil ihre Blüten wie kleine Männchen aussehen: Arme, Beine – und auch das was kleine Männchen so ausmacht. Weil die Einzelblüte darüber hinaus noch wie ein überdimensionierter historischer Helm aussieht, unter dem der Kopf verborgen zu sein scheint, ist der Name perfekt.  Wie alle Orchideen ist das Helmknabenkraut streng geschützt!  Dabei darf sich der  Schutz nicht darauf beschränken, die einzelnen Pflanzen nicht abzupflücken  oder auszugraben – sondern es muss alles getan werden, um den jeweiligen Lebenraum  – und die damit verbundenen notwendigen Bedingungen zu erhalten.

Das Helmknabenkraut bildet bei uns im Kraichtal oft Mischformen mit dem Purpur-Knabenkraut. Die daraus entstandenen Pflanzen zeigen dann sowohl Eigenschaften des  Helm-Knabenkrautes als auch des Purpur-Knabenkrautes. Links das Helm-Knabenkraut, rechts das Purpur-Knabenkraut. Beide Arten unterscheiden sich sowohl durch die Form und Farbe der Blüten als auch durch die Färbung des Stängels, der beim Purpur-Knabenkraut purpurfarbig ist.

Hier kann man zwischen den beiden Pflanzen deutliche Unterschiede in der Blütenfarbe – aber auch was die Färbung des Stängels betrifft – feststellen. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei beiden Pflanzen um eine Mischform Form zwischen Helmknabenkraut und Purpurknabenkraut handelt.  Während bei der linken Pflanze mehr die Eigenschaften des Helmknabenkrautes sichtbar werden, ist bei den rechten Pflanzen die Ähnlichkeit mit dem Purpur-Knabenkraut deutlich. Selbst innerhalb der vier Orchideen sind Unterschiede in der Blütenform und Musterung erkennbar.

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