Die Ringeltauben kommen jetzt auch in unsere Dörfer

Die Ringeltauben kommen jetzt auch in unsere Dörfer

Vor einigen Jahren wäre solch ein Bild kaum möglich gewesen. Denn Ringeltauben waren vor allem in den Wäldern zuhause. Deswegen wurden sie früher auch als Waldtauben bezeichnet. Sie sind die größten mitteleuropäischen Tauben und kommen im Kraichtal das ganze Jahr über recht häufig vor. Im Winter kommen allerdings immer große Schwärme von Ringeltauben zum Überwintern zu uns. Von diesen Tauben Fotos zu machen, ist wegen der hohen Fluchtdistanz sehr schwierig. Denn Tauben werden fast überall gejagt. Im Kraichtal profitieren sie aber von der immer noch kleinstrukturierten Landschaft mit kleinen Wäldchen, großen zusammenhängenden Waldstücken, Feldgehölzen, Streuobstwiesen und auch von einer in den Wintermonaten recht üppigen Vegetation, seit es winterliche Zwischenfruchtfelder gibt. Denn sie ernähren sich überwiegend pflanzlich. Bei ihrer Ankunft im Herbst durchsuchen sie vor allem Mais-, Raps- und Sonnenblumenfelder nach Ernteresten.

Doch in den letzten Jahren haben sie gelernt, dass es sich auch in den Dörfern und Städten gut leben lässt. Immer häufiger kann man sie hier beobachten. Parkähnliche Gärten, Parks oder Friedhofsanlagen sind alternative Lebenräume für einige der Ringeltauben geworden. Hier können sie vom reichen Futterangebot gut leben. Auch die Gefahr, von Greifvögeln und anderen Beutegreifern bedroht zu werden, ist in den Städten und Dörfern geringer. Diese Ringeltaube läuft gerade eine Bordsteinkante auf der Suche nach Nahrung ab.

Und wenn sie in unsere Dörfer kommt, dann kann man sie auch einmal von der Nähe betrachten, was draußen in der Flur oder in den Wäldern nur mit viel Glück möglich ist. Sie ist wunderschön mit ihrem taubenlblauen Kopf, dem grünen Band am Hals, den weißen Halsseiten und der weinroten Brust, die sich – nach oben hin erweitert – wie ein rotes Band um den Hals legt. Die weißen Flügelkanten und weißen Federsäume der Flügelfedern bilden einen tollen Kontrast zum grauen Rücken und zu den roten Beinen. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Ringeltaube sind die weißen Querbänder auf den Flügeln, die aber erst beim Fliegen sichtbar werden.

Die weißen Flecken an den Halsseiten sehen von weitem zwar aus wie ein weißer Ring und gaben der Taube ihren Namen, obwohl der Ring nicht  ganz geschlossenen ist. Darunter folgt ein schmaler weinroter Ring, der sich auf der Vorderseite in die Bust und den Bauch verlängert. Der Schnabel ist am Schnabelgrund rot, wird dann orange und die Schnabelspitze ist hornfarbig. Beim Auge fällt die hellgelbe Iris auf. Wenn die Sonne scheint, bietet die Ringeltaube mit dem metallisch grün schimmernden Halsgefieder und den weißen Halsflecken und der weinroten Brust ein farbenprächtiges Bild.

Es gibt weitere Beiträge zum Thema in diesem BLOG:

Im Winter kommen sie oft in großen Schwärmen zu uns: Ringeltauben

Ringeltaube

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