Zur Zeit kann man sie bei uns recht häufig beobachten: Wespenspinnen

Zur Zeit kann man sie bei uns recht häufig beobachten: Wespenspinnen

Die Wespenspinne gehört zur Spinnenfamilie der Echten Radnetzspinnen. Der gelb-weiß gestreifte Körper mit den schwarzen Querbinden ist ein charakteristisches Merkmal, ebenso der silbrig-weiße Kopf-Brustteil. Ein weiteres Merkmal sind die zickzackförmigen Fadenbänder im Netz. Meist trifft man die Wespenspinnen in der Mitte ihres Fangnetzes an. Zwar wurde die Spinnenart schon vor einigen Jahrzehnten im Kraichtal gefunden, doch seit die Sommermonate wärmer geworden sind, ist ihr Vorkommen bei uns  deutlich gestiegen.

Ein idealer Lebensraum nicht nur für die Wespenspinne sondern für zahlreiche andere Tierarten: Viele verschiedene Gräser, Blütenpflanzen und vor allem Wilder Majoran als Nahrungspflanze für viele Insektenarten garantieren eine hervorragende Nahrungsquelle für viele Tierarten wie Insekten, Vögel oder auch Säugetiere. Darüber hinaus bietet die dichte Vegetation viele sichere Rückzugsorte und auch einen effektiven Schutz für Kleintiere vor  den auch bei uns immer häufiger auftretenden Witterungs-Extremen.

Die Wespenspinne baut ihr Fangnetz in einer Höhe von 20 bis 70 cm über dem Boden. Denn sie jagt vor allem Heuschrecken, Bienen, Wespen, Fliegen und sogar Schmetterlinge und Libellen. Nach dem Fang wickeln sie ihr Opfer ein, injizieren ein Gift, das die Beutetiere schnell tötet. – und das Innere der Tiere auflöst und verflüssigt.  Anschließend werden sie ausgesaugt. Wenn die Spinne mehr Beute macht als sie im Moment benötigt, werden die Beutestücke im Nestbereich als Vorrat aufgehängt.

Die beiden Bilder zeigen Ei-Kokons von Wespenspinnen.  Die Kokons sind zusätzlich von einem weiteren Netz umsponnen, mit dem der Kokon an geeigneten Pflanzen verankert wird. Ab August legen die weiblichen Wespenspinnen in solch kugelförmigen Kokons ihre Eier ab.  Die meisten Männchen leben dann schon nicht mehr, denn die überwiegende Zahl der Männchen wird bei der Begattung von den Weibchen gefressen. In einem Kokon können sich mehrere Hundert Eier befinden. Je mehr Nahrung ein Weibchen aufgenommen hat, desto mehr Eikokons werden angelegt. Nach der Eiablage sterben die Weibchen. Schon nach wenigen Wochen schlüpfen die ersten Jungspinnen, die dann alle in dem kugel- oder krugförmigen Eikokon überwintern. Im Mai des nächsten Jahres verlassen die Jungspinnen den Kokon.  Dann klettern sie auf die höchste Spitze einer Pflanze und geben einen Faden ab, an dem sie sich dann vom Wind in die Umgebung verdriften lassen. Je nach Thermik und Wetterlage können dies mehrere Meter – aber auch  mehrere Kilometer sein.

Das kurze Video zeigt eine Wespenspinne, die eine Fliege erbeutet hat, diese einspinnt und dann mit dem Aussaugen der Fliege beginnt.

Übrigens: Dank und Anerkennung an den Besitzer des Grundstückes, der diese Wiese in diesem Jahr noch nicht gemäht  – und damit den Fortbestand vieler wertvoller Tier- und Pflanzenarten überhaupt erst möglich gemacht hat. 

Hinweis: In diesem BLOG gibt es weitere Beiträge zur Wespenspinne! (mehr erfahren)

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