Von diesem seltenen Käfer an der Hauswand können Mediziner, Kriminalisten und sogar Historiker eine Menge erzählen: Spanische Fliege

Von diesem seltenen Käfer an der Hauswand können Mediziner, Kriminalisten und sogar Historiker eine Menge erzählen: Spanische Fliege

Vor ein paar Tagen saß er an einer Hauswand bei uns im Kraichtal. Und das ist schon ungewöhnlich, denn bei uns ist diese Käferart – die normalerweise im Mittelmeerraum vorkommt, sehr selten. Der farbenprächtige Käfer, der eigentlich ganz grün metallisch glänzt, zeigt viele Farben, wenn er  – wie es hier der Fall war – von der Abendsonne beschienen wird. Es ist die Spanische Fliege, ein Käfer aus der Familie der Ölkäfer. Er ernährt sich von den Blättern verschiedener Laubbäume. Man nennt ihn auch Blasenkäfer, weil er bei Gefahr eine Flüssigkeit ausscheidet, welche an der Haut zur Blasenbildung und schweren Hautverletzungen führen kann.

Bekanntheit hat die Spanische Fliege dadurch erlangt, dass der Käfer sowohl als Potenzmittel aber auch als Gift für Mordanschläge verwendet wurde. Zur Herstellung wurde aus den Käfern ein Pulver hergestellt, das als Potenzmittel wirkt. Allerdings drohen bei Überdosierung Lebervergiftung, Nierenversagen und Kreislaufkollaps. Dies kann dann innerhalb von 12 Stunden zum Tod führen. Deswegen hat es viele Todesfälle durch Überdosierung gegeben. In der Vergangenheit sind aber auch zahlreiche Mordanschläge mit der Spanischen Fliege dokumentiert. In Deutschland werden Produkte mit dem Gift in homöopathischen Dosen angeboten. Bei normalem Gebrauch sind sie nicht gefährlich. Arzneimittel aus dem Gift der Spanischen Fliege werden auch heute noch in speziellen Fällen – natürlich unter ärztlicher Aufsicht – in bestimmten Fällen verwendet.

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