Vom Wald in den Garten – und zurück: Silberblättrige Goldnessel

Vom Wald in den Garten - und zurück: Silberblättrige Goldnessel

Wahrscheinlich holte man sich irgendwann die Goldnessel vom Wald in die Gärten. Zum einen brachte sie schöne, gelbe Blüten – und zum anderen war sie als Waldpflanze an schattige Lagen gewöhnt. Von gärtnerischer Seite nahm man sich ihrer an – und es entstand die Silberblättrige Goldnessel, die im Gegensatz zu ihrer „wilden Schwester“ auf den Blättern silbrige Flecken und Muster zeigte. Sie war anspruchslos und eignete sich als Unterpflanzung unter Büschen und Sträuchern. Da sie Ausläufer bildet, konnte sie in kurzer Zeit eine große Fläche besiedeln. Dazu zeigt die Silberblättrige Goldnessel  wie die Gewöhnliche Goldnessel auch – große, gelbe, leuchtende Blüten mit orangefarbenem Muster. Doch in den Gärten zeigte sie ein starkes Wachstum und verdrängte bald andere Stauden in den Ziergärten. Dadurch wurde sie in vielen Gärten zum Problem.

Das linke Bild zeigt die Blätter der Silberblättrigen Goldnessel – und das rechte Bild zeigt die Gewöhnliche Goldnessel

Für viele Insekten stellt die Silberblättrige Goldnessel eine wichtige Nahrungsquelle dar. Vor allem für Hummeln, einige langrüsselige Wildbienen und Schmetterlinge spielt sie – ähnlich wie die Goldnessel – eine wichtige Rolle. Doch weil sie in den Gärten oft nur schwer zu begrenzen war, geschah das, was in solchen Fällen oft üblich ist: Man entfernte sie aus den Gärten und „entsorgte“ sie in vielen Fällen im nächstgelegenen Wald.

Und dort findet sie meist ideale Bedingungen. Deswegen ist auch das eingetreten, was man auf dem Bild sehen kann. Auch im Wald kann sie jetzt ganze Flächen besiedeln und verdrängt dabei oft die Pflanzen, welche dort ursprünglich wuchsen. Vor allem Frühblüher werden verdrängt. Wie dicht der „Pflanzen-Teppich“ zum Beispiel in einem Erlenbruchwald im Kraichtal werden kann, zeigt das folgende Bild.

In diesem Waldstück hat die Silberblättrige Goldnessel tatsächlich einen dichten Bestand entwickelt, der sich über viele Quadratmeter Waldboden erstreckt. Hier haben andere Pflanzen wie zum Beispiel das Buschwindröschen keine Chance. Deswegen wäre es wünschenswert, dass man Gartenabfälle nicht in der Natur entsorgt. Dies gilt auch für Pflanzen, die weniger wuchsfreudig sind.

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