Sie liegen wieder auf der Lauer: Veränderliche Krabbenspinnen

Sie liegen wieder auf der Lauer: Veränderliche Krabbenspinnen

Es ist Juli. An den Wegrändern hat sich eine üppige Pflanzenwelt entwickelt. Viele Blütenpflanzen zeigen ihre Blüten. Auch die Sträucher bilden mit ihren Blättern zahlreiche Sitzmöglichkeiten für die Insekten. Wildbienen, Schwebfliegen, Fliegen, Mücken und zahlreiche andere Insektenarten besuchen die Blüten oder lassen sich von der Sonne wärmen. Das ist die Zeit der Veränderlichen Krabbenspinnen, die genau an diesen Stellen auf Beute lauern. Mit ihren ausgebreiteten Beinen ist sie fangbereit. Diese Beinstellung erinnert an Krabben. Deswegen haben die Krabbenspinnen auch ihren Namen erhalten.  Diese Krabbenspinne wartet auf einem Gras auf Beute. Für alle Fälle hat sie zur Sicherheit einen Faden gesponnen, der ihr im Notfall eine schnelle Flucht ermöglicht.

Gerade hat eine Krabbenspinne, die auf einer Distel gelauert hat, eine Fliege überrascht. Offenbar ist die Fliege schon vom Gift betäubt – und die Spinne dreht sich gerade die Beute zurecht.

Zunächst hält sie die Fliege noch in Position, bis diese sich – mit der Unterseite nach oben – unter ihr befindet. Das Gift, mit dem sie die Fliege getötet hat, enthält Bestandteile, welche das Innere der Fliege auflösen. Dann kann die Spinne den verflüssigten Inhalt der Fliege aufsaugen. Der Rest wird fallen gelassen.

Und schon beginnt sie, die Fliege auszusaugen. Doch kurze Zeit später landet ein tagaktiver Nachtfalter auf dem Blütenstand der Distel. Der Falter wechselt bei der Nektarsuche ständig seine Position. Schon fällt der Schatten des Falters auf die Spinne – und der Falter kommt der Spinne allmählich gefährlich nah. Die Spinne verharrt kurz. Und dann geschieht etwas Unerwartetes: Die Spinne schleudert die Fliege weg und wird sich gleich um den ahnungslosen Nachtfalter kümmern.

Doch sie hat die Rechnung ohne den Falter gemacht. Mit dem Wegschleudern der Fliege fliegt auch der Falter davon. Er hat sicher großes Glück gehabt, denn  Krabbenspinnen können sehr viel größere Schmetterlinge überwältigen. Und so ist es eben: Wenn einer Glück hat, hat ein anderer auch manchmal Pech! Übrigens: Wenn Krabbenspinnen auf einer Pflanze erfolgreich sind, bleiben sie oft mehrere Tage auf der gleichen Pflanze. Bei Gefahr verstecken sie sich oder lassen sich auch fallen.

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