Ohne die Brennnessel gäbe es sie nicht: „Brennnessel-Falter“

Ohne die Brennnessel gäbe es diese Schmetterlinge nicht: "Brennnessel-Falter"

Für die meisten Menschen ist die Brennnessel das „Unkraut schlechthin“.  Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Auch wenn sie für viele von uns störend wirkt, hat sie doch in der Natur eine wichtige Rolle: Weit mehr als 20 Insektenarten sind von ihr als Nahrungspflanze abhängig. Manche Forscher spechen sogar von 50 Tierarten, welche sich von der Brennnessel ernähren. Dies ist vor allem bei den im Beitrag vorgestellten Schmetterlingsarten der Fall. Und weil dies so ist, werden diese Arten als „Brennnessel-Falter“  bezeichnet. Es sind die Raupen dieser Falter, welche die Brennnesselunbedingt  für ihre Entwicklung brauchen. Dort, wo es keine Brennnesseln gibt, wird es auch diese Schmetterlinge nicht geben. Aber: Auch der Standort und die jeweilige Qualität der Brennnesseln spielen bei der Auswahl der Pflanzen durch die einzelnen Schmetterlingsarten eine wichtige Rolle.

Admiral

Das Weibchen des Admirals wählt nur Brennnesseln in sonniger Lage und in großen, gut wachsenden Beständen.  Im Gegensatz zu anderen Schmetterlingsarten legt das Weibchen die Eier nicht in Haufen sondern jeweils einzeln auf der Unterseite der Brennnesselblätter ab.

Kleiner Fuchs

Der Kleine Fuchs legt seine Eier in große, gut wachsende Brennnesselbestände. Auch er bevorzugt sonnige Lagen. Rechts eine Raupe des Kleinen Fuchses.

Landkärtchen (1. Generation/Frühjahresform)

Auch das Landkärtchen legt seine Eier auf die Unterseite der Brennnesselblätter. Die Eier werden nicht einzeln – sondern immer in größeren Mengen abgelegt. Bevorzugt werden halbschattige bis feuchte Standorte, da die Raupen vor Austrocknung geschützt werden sollen. Landkärtchen-Raupen findet man entlang von halbschattigen bis schattigen Waldrändern und  Waldwegen.

Landkärtchen (2. Generation/Sommerform)

Tagpfauenauge

Tagpfauenaugen suchen sich für die Eiablage die größten und gut wachsenden Brennnesselbestände aus. Meist werden sonnige Standorte gewählt, es können aber auch halbschattige Standorte sein. Auch Tagpfauenaugen legen die Eier in großen Mengen ab. Leider fallen gerade die Raupen wegen ihres Standortes an Wald- , Feld- und Grabenrändern häufig den Kultivierungsmaßnahmen in der Feldflur zum Opfer.

Auch C-Falter und Distelfalter legen an Brennnesseln häufig ihre Eier ab

Sehr häufig legen auch Distelfalter und C-Falter ihre Eier an Brennnesseln ab. Notfalls können sie auch auf andere Pflanzenarten ausweichen. Jedenfalls kann man ihre Eier häufig auf Brennnesseln finden.

Zudem sind viele tag- und nachtaktive Nachtfalter auf Brennnesseln angewiesen. Eulenfalter, Bärenspinner und zahlreiche andere Arten können von den Brennnesselbeständen profitieren, wenn man sie nicht ständig mäht, damit es in der Flur oder entlang von Wegen „sauber“ aussieht …

Aber was ganz toll ist: Man braucht nicht auf andere warten. Jeder, der einen Garten besitzt, kann selbst etwas für diese Schmetterlinge tun, indem er in seinem Garten der Brennnessel einen nährstoffreichen und sonnigen bis halbschattigen Platz (vielleicht in der Nähe des Komposthaufens) bietet.

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