„Das große Fressen“: Wespen bei der „Obst-Ernte“

"Das große Fressen": Wespen bei der "Obst-Ernte"

Es ist Mitte August. Schon seit Tagen liegen die ersten Äpfel, Birnen und Zwetschgen auf den Wirtschaftswegen. Landwirtschaftliche Fahrzeuge, Autos, Fahrräder, aber auch der Fall der reifen Früchte auf den asphaltierten Boden haben die Früchte aufplatzen lassen. Die heißen Tage haben die Ansiedelung von Pilzen begünstigt. So liegen die zermatschten Früchte unter den Obstbäumen. Das ist natürlich eine Einladung an die Wespen. Und wie man sieht, haben sich zahlreiche Tiere zum Fressen eingefunden. Auf dieser zerquetschten Birne fressen gerade ungefähr 100 Wespen. Ständig fliegen welche ab – und neue Tiere kommen an.

Das ist bei uns im Kraichtal in dieser Zeit ein gewohntes Bild: Sobald Fallobst auf den Wegen und Wiesen liegt, stellen sich Wespen ein, welche das kohlenhydratreiche Nahrungsangebot gerne annehmen.Es sind vor allem 2 Wespenarten, die an solchen Futterstellen in Massen zu finden sind: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Diese beiden Wespenarten sind es auch, die bei uns den schlechten Ruf der Wespen verursachen, weil sie die Nähe des Menschen aufsuchen und dort süße, aber auch eiweißhaltige Nahrung suchen. Darüber hinaus bilden beide Arten sehr große Völker, die mehrere Tausend Tiere umfassen können. Die anderen Wespenarten sind an unserem Kuchenangebot und an userem Grillgut nicht interessiert.

An diesem Weg, wo das Fallobst auf einer Fläche von ca. 6 m² verteilt ist, hielten sich zur Zeit der Aufnahmen schätzungsweise 1000 Wespen (wahrscheinlich  die Deutsche Wespe) auf. Man kann die Wespen anhand der Muster auf der Stirn und dem Hinterleib bestimmen. Diese Merkmale sind aber leider sehr variabel. Das folgende Video-Beispiel kann einen guten Eindruck vom „Großen Fressen“ der Wespen vermitteln. Das Beispiel kann auch verdeutlichen, dass man im eigenen Garten jede Form von Fallobst entfernen sollte, wenn man sich die lästigen Wespen vom Leib halten will …

Trotzdem stehen auch diese Wespenarten unter Naturschutz, weil sie große Mengen an Schadinsekten fressen. Die Entfernung der Nester ist nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt – und sollte wirklich nur von Fachleuten durchgeführt werden. Nähere Infos bekommt man vom Umweltamt oder Ordnungsamt der jeweiligen Gemeinde.

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