Noch kann man sie bei uns im Kraichtal fliegen sehen: Kleine Perlmuttfalter

Noch kann man sie bei uns im Kraichtal fliegen sehen: Kleine Perlmuttfalter

Der Kleine Perlmuttfalter oder Perlmutterfalter gehört innerhalb der Schmetterlinge zur Familie der Edelfalter. Man findet ihn vor allem an Ackerrändern, am Rand von sonnigen Feldwegen, in Magerwiesen , sonnenbeschienenen Feldrainen oder auf Brachen. Interessanterweise ist der Kleine Perlmuttfalter im Bereich von Äckern und deren Umgebung häufiger anzutreffen als im Grünland. Bei uns im Kraichtal ist er normalerweise – je nach Witterung – von Anfang April bis in den Oktober hinein zu sehen. Bei den Perlmuttfaltern gibt es drei Generationen pro Jahr; ausnahmsweise ist auch in warmen Jahren eine vierte Generation möglich. Die Aufnahmen entstanden Mitte September an einem noch nicht gemähten oder gemulchten, naturbelassenen Feldrain im Kraichtal.

 Auf den ersten Blick könnte man den  Kleinen Perlmuttfalter mit dem Kaisermantel verwechseln, doch auf der Unterseite der Flügel zeigen sich die wichtigen Unterschiede: Dort befinden sich große silbrig-weiße Flecken, die wie Perlmutt aussehen. Daneben gibt es eine Reihe kleiner dunkler Flecken mit jeweils einem weißen Kern. Männchen und Weibchen unterscheiden sich durch die Färbung der Flügel und die Flügelmuster auf der Unterseite.

Kleine Perlmuttfalter mögen es warm. Man findet sie an sonnenbeschienenen Stellen. Erwachsene Falter besuchen viele Blüten; hier an diesem Feldrain kann man sie auf dem Wilden Dost beobachten. So kann diese Schmetterlingsart vom Angebot der vielfältig vorhandenen Blühstreifen und Zwischenfrucht-Feldern profitieren, wenn man diese lange genug stehen lässt. Disteln, Rotklee, Flockenblumen oder Luzerne sind weitere Futterpflanzen für die erwachsenen Falter. Die Raupen des Kleinen Perlmuttfalters dagegen brauchen vor allem die Blätter des Acker-Stiefmütterchens, notfalls aber auch die Blätter anderer Veilchengewächse. Der Kleine Perlmuttfalter überwintert als Raupe an geschützten Stellen.

Leider ist der Kleine Perlmuttfalter bei uns in Baden-Württemberg stark gefährdet. Wenn es aber – wie dies bei uns im Kraichtal noch vorkommt – naturbelassene Flächen wie Feldraine gibt, die nicht ständig gemäht oder gemulcht werden, hat er bei uns die Möglichkeit zu überleben. Vor allem sonnenbeschienene Flächen, auf denen Ackerstiefmütterchen oder Veilchen wachsen, stehen als Futterstellen für die Perlmuttfalter im Mittelpunkt .

Es wäre doch schade, wenn auch dieser schöne Schmetterling für immer aus unserer Landschaft verschwinden würde …

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