Im Wald blühen sie derzeit entlang von Wegen, Kahlschlägen, aber auch an nassen Stellen

Im Wald blühen sie derzeit entlang von Wegen, Kahlschlägen, aber auch an nassen Stellen

Jetzt – Ende Juni/Anfang Juli – sind die Wälder im Kraichtal dicht belaubt. Das bedeutet, dass es im Wald recht dunkel ist. Blühende Pflanzen wird man deswegen im Inneren des Waldes jetzt kaum noch antreffen.Im dunklen Wald blühen zu können, bleibt wenigen Spezialisten vorbehalten. Doch in Lichtungen, Kahlschlägern, entlang von Wegen oder Gräben, aber auch an Böschungen gibt es oft noch genügend Licht, dass dort Pflanzen blühen können. Und an den Stellen, an denen es genügend Licht gibt, kann man auch oft große Bestände dieser blühenden Pflanzen antreffen. Die folgende Auflistung stellt Blütenpflanzen vor, die man zur Zeit in den Kraichtaler Wäldern entdecken kann. Die Aufzählung erfasst natürlich längst nicht alle derzeitig bei uns im Wald blühenden Pflanzen.

Der Wald-Ziest: Er gehört zur artenreichen Pflanzenfamilie der Lippenblütengewächse und wird vor allem von Schwebfliegen und Bienenverwandten bestäubt. Die Pflanze kann größere, aber kaum sehr dichte Bestände bilden.

Das Große Springkraut aus der Familie der Balsaminengewächse ist eigentlich die einzige Art der bei uns vorkommenden Arten, die ursprünglich in Mitteleuropa vorkommt. Die Form der Blüte ist auffallend. Hummeln und Bienen sind die Bestäuber. Was es aber mit der Verbreitung der Früchte – und dem Namen „Rühr-mich-nicht-an“, den die Pflanze auch erhalten hat – auf sich hat – wird in einem weiteren Beitrag zur Zeit der Samenreife im August in einem weiteren Beitrag gezeigt werden.

Das Kleine Springkraut ist bei uns zu einer vorherrschenden Art geworden. Eigentlich stammt es aus Zentralasien und hat sich bei uns inzwischen verbreitet, nachdem es aus verschiedenen Botanischen Gärten (Berlin, Dresden, Genf) verwildert ist. Im Kraichtaler Wald finden sich tatsächlich große Bestände dieser Pflanze. Da sie aber vor allem dort wachsen, wo es für andere Pflanzen zu dunkel ist, stellen sie nicht die ganz große Gefahr dar, einheimische Pflanzen zu verdrängen. Auch sie haben einen speziellen Mechanismus zum Verbreiten der Samen entwickelt.

Der  Süße Tragant gehört zu einer Unterfamilie der Schmetterlingsblütengewächse. Zur Zeit kann man sie an einigen Stellen im Kraichtaler Wald finden. Sie ist eine liegende Pflanze, deren am Boden kriechende Stängel sogar über 1 m lang werden können. Den Namen hat die Pflanze erhalten, weil die Blättchen süß schmecken. Man nennt sie auch Bärenschote, weil die Fruchtstände Bärentatzen ähneln. Wie viele Pflanzen dieser Pflanzenfamilie besitzt sie Wurzelknöllchen mit Stickstoff bindenden Bakterien. Sie blüht von Mai bis Juli. Bestäubt wird sie vor allem von Hummeln und Schmetterlingen.

Das Einjährige Berufkraut gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Ursprünglich stammt es aus Nordamerika und ist inzwischen in vielen Teilen Europas und Asiens eingebürgert. Im Kraichtal ist die Pflanze an vielen Standorten in großen und dichten Beständen anzutreffen. Weil ihre bis zu 125 weißen Zungenblüten am Rande des Blütenstandes ungefähr 10 mm lang, aber oft weniger als 1 mm breit sind, wird sie auch Feinstrahl genannt. In einigen Ländern wird sie auf der Liste der invasiven Arten geführt.

Die Rapunzel-Glockenblume gehört zur artenreichen Pflanzenfamile der Glockenblumengewächse. Sie kann mehr als 1m hoch werden und ist im Kraichtal an Weg- und Gebüschrändern, Wiesen oder Böschungen zu finden. Lehmige Böden mag sie sehr. Die blauen Blüten befinden sich in einem rispenartigen Blütenstand. Die glockenförmigen Blüten sind bis zu einem Drittel eingeschnitten. Früher verwendete man die Wurzeln als Wurzelgemüse.

Der Gewöhnliche Natternkopf gehört zur Familie der Raublattgewächse. Er kann bis zu 1 m hoch werden. In den letzten Jahren hat der Bestand dieser Pflanze bei uns im Kraichtal zugenommen. Er stellt eine ausgezeichnete „Bienenweide“ dar, da er einen relativ hohen Zuckergehalt und eine große Zuckermenge pro Blüte den Insekten zur Verfügung stellen kann. Allerdings ist die Pflanze giftig, bildet für den Menschen aber keine große Gefahr. Im Kraichtal findet man ihn vor allem an Weg- und Wiesenrändern, aber auch entlang von Waldrändern.

Er mag nassen Standorte: Der Zungen-Hahnenfuß oder der Große Hahnenfuß gehört zur artenreichen Familie der Hahnenfußgewächse und kommt im Kraichtal nur an wenigen Stellen vor. Er kann bis zu 150 cm groß werden und bildet große, gelbe Blüten aus. Der Zungen-Hahnenfuß hat seinen Namen wegen der bis zu 20 cm langen und ungefähr 8 cm breiten Grundblätter seinen Namen erhalten. Der Zungen-Hahnenfuß ist eine Sumpfpflanze und gedeiht vor allem an feuchten Stellen wie Erlenbruchwäldern, Gräben oder Teichen vor.

Beitrag vorher Hohes Fingerkraut
Beitrag nachher Trotz aller Gefahren haben sie es auch dieses Jahr wieder ins Kraichtal geschafft: Turteltauben

Schreiben Sie einen Kommentar