Er ist ein richtiger „Blüten-Rowdy“: Zottiger Rosenkäfer

Er ist ein richtiger "Blüten-Rowdy": Zottiger Rosenkäfer

Der „Zottige Rosenkäfer“ ist im Kraichtal von Anfang April bis in den Juni hinein zu sehen. Er gehört zur Familie der Rosenkäfer. Im Kraichtal ist er recht selten, obwohl er in diesem Jahr relativ häufig zu beobachten ist. Die erwachsenen Käfer ernähren sich von dem, was die Blüten den Insekten anbieten: Nektar und Pollen. Dabei wählen die Zottigen Rosenkäfer vor allem gelbe Blüten. Deswegen kann man sie zur Zeit vor allem auf den verschiedenen Hahnenfußarten und dem Löwenzahn finden. Während hier auf dem Bild ein Rosenkäfer zur nächsten gelb blühenden Pflanze fliegt, sind 2 andere Rosenkäfer auf dem mittleren Löwenzahn bei der „Ernte“.

Der Zottige Rosenkäfer ähnelt dem ebenfalls seltenen Trauer-Rosenkäfer, der auch schwarz gefärbt ist. Wie dieser hat er eine Körpergröße von 8 – 11 mm. Im Gegensatz zu diesem ist er auch auf der Oberseite sehr stark behaart.  Die starke Behaarung hat ihm auch den Namen eingebracht. Darüber hinaus unterscheidet er sich durch ein anderes Fleckenmuster vom Trauer-Rosenkäfer. Das Fleckenmuster des Zottigen Rosenkäfers kann sich von Käfer zu Käfer unterscheiden.

Eine weitere Besonderheit weisen die Rosenkäfer beim Flug auf. Nicht, wie man es von anderen Käfern, zum Beispiel vom Maikäfer her kennt, können die Rosenkäfer mit geschlossenen Flügeldecken fliegen, weil zwischen dem Hinterleib und den Flügeldecken eine schmale Öffnung vorhanden ist. So können die Käfer die häutigen Flügel ausbreiten, ohne dass sie die harten Flügeldecken öffnen müssen.

Ihr Flug ist recht schnell und reicht aus, um die nähere Umgebung nach gelb blühenden Pflanzen abzusuchen. Die Flugdistanz beträgt während der Nahrungssuche lediglich ein paar Meter.Blühende Wiesen oder Weinberge mit großen Löwenzahn- oder Hahnenfußbeständen  sind deswegen beliebte Nahrungsquellen für diese Käfer.

Die „Zottigen Rosenkäfer“ gelten als echte „Rowdies“ in den Blüten und Blütenständen. Sie machen sich nicht die Mühe, wie Bienen, Schmetterlinge oder Schwebfliegen die einzelnen Blüten des Blütenstandes nach Nektar und Pollen abzusuchen; sie bohren sich in die Blüten hinein und beißen diese am Grund ab. So kommen sie ohne Probleme an den Nektar und den Pollen heran. Wenn sie dann nach mehreren Runden die Blütenstände verlassen, ist die „Nektar- und „Pollentheke“ schwer beschädigt und für andere Insekten oft nicht mehr brauchbar.

Leider gehört auch dieser Rosenkäfer zu den bedrohten Arten.  Es ist schön, dass es ihn bei uns noch gibt. In Deutschland kommt er vor allem in der Oberrheinebene und in den benachbarten Wärmegebieten (Kraichgau) vor. Die Larven der Zottigen Rosenkäfer ernähren sich von moderndem Holz.  Aber auch seine Larven, die „Engerlinge“ der Rosenkäfer werden bedroht: Spezielle Wespen suchen nach den Engerlingen im Boden, betäuben diese und legen dann an ihnen ihre Eier ab. Die geschlüpften Wespenlarven fressen dann die Engerlinge des Zottigen Rosenkäfers.

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2 Comments

  1. Hallo Peter,
    heute morgen haben wir beim „Walking“ im Gelände deinen Käfer in großer Zahl auf den Löwenzahnblüten gesehen.
    Und du hast ihn schon in deinem Blog! Danke für die neu gelernte Art!
    Ulrike und Roland

  2. Schöner Beitrag 🙂
    Wir können seit Jahren immer mehr der Käfer auf unseren Grundstücken in Weingarten verzeichnen. Totholz ist viel vorhanden und die bevorzugten gelben Blüten nehmen auch zu. Ich finde ihn tatsächlich vorwiegend auf Löwenzahn- und Hahnenfußblüten, gelegentlich auch im Flieder.

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