Auch sie kommen im Frühling ins Kraichtal: Lachmöwen

Auch sie kommen im Frühling ins Kraichtal: Lachmöwen

Eigentlich vermutet man Möwen in Küstennähe und nicht im Binnenland. Tatsächlich kommen Lachmöwen in den letzten Jahren auch bei uns häufiger vor. Man kann sie auf Müllkippen oder in Kläranlagen antreffen, wo sie auf Nahrungssuche gehen. Auch frisch gepflügte oder bearbeitete Felder werden zur Nahrunssuche aufgesucht. Bei uns im Kraichtal ist das gelegentliche Vorkommen auf die Wiesen und Ackerflächen rund um die Kläranlage in Unteröwisheim beschränkt. Brutgebiet könnten die  Schwemmteiche der Wagbachniederung sein, wo es ohnehin eine größere Lachmöwen-Kolonie gibt. Die Aufnahmen entstanden in der Kläranlage Unteröwisheim.

Lachmöwen sind die kleinste Art der Familie der Möwen in Mitteleuropa. Männchen und Weibchen sind vom Aussehen her gleich; lediglich das Männchen ist etwas größer und schwerer als das Weibchen. Im Winterhalbjahr zeigen die Vögel ihr Schlichtkleid. Von Anfang März bis Juli kann man die Lachmöwen in ihrem Prachtkleid beobachten.  Der Kopf ist dunkel schwarzbraun. Die Augen zeigen einen feinen weißen Rand, der aber auf der Vorderseite der Augen nicht geschlossen ist.  Der Rücken und die Flügeldecken sind grau; die Enden der Flügel sind schwarz. Der Rest des Körpers ist weiß, wobei der Schnabel und die Beine rot sind. Bei dem abgebildeten Vogel handelt es sich um einen Jungvogel, denn der Schnabel und die Beine sind erst nach zwei Jahren rot gefärbt.

Bei dieser Lachmöwe kann man erkennen, dass sich die Farbe der Beine gerade ändert. Die Beine färben sich gerade – und auch die roten Schwimmhäute zwischen den Zehen sind schon zu sehen.

Lachmöwen sind bei der Auswahl ihrer Nahrung nicht wählerisch. Sowohl tierische und pflanzliche Nahrung als auch Abfälle gehören zu ihrem Nahrungsspetktrum. Meist sind sie in kleineren Trupps unterwegs. Und wenn sie in der Nähe sind, dann kann man sie auch hören. Auch während des Fluges sind ihre Rufe zu hören. In der Brutkolonie können diese Rufe ohrenbetäubend sein.

Hier im  Kraichtal sind meist nur kleinere Trupps unterwegs. Sie sind ständig in Bewegung. Wenn ein Vogel auffliegt, folgen die meisten anderen sofort und fliegen mit Geschrei umher, bis sie sich an einem anderen Ort niederlassen. Beim Flug wird deutlich, dass auch die Lachmöwen ausgezeichnete Flieger sind. Und schließlich  bieten sie mit ihrer Körperlänge von knapp 40 cm und einer Flügelspannweite von immerhin knapp einem Meter ein beeindruckendes Bild.

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