Eine uralte, wertvolle Kulturpflanze: Eberesche oder Vogelbeerbaum

Eine uralte, wertvolle Kulturpflanze: Eberesche oder Vogelbeerbaum

Die Eberesche oder wie sie noch genannt wird – der Vogelbeerbaum – ist eine Pflanze aus der Familie der Rosengewächse. Ihren Namen hat sie, weil ihre Blätter denen der Esche ähneln, obwohl sie mit der Esche nicht verwandt ist. Eberesche heißt sie wahrscheinlich, weil ihre Früchte früher zur Schweinefütterung verwendet wurden. Bei uns im Kraichtal kommt sie recht häufig vor. Sie ist eine uralte Kulturpflanze, die in der Vergangenheit viele Verwendungsmöglichkeiten hatte. Vogelbeere wird sie deswegen genannt, weil ihre Früchte oft als Köder für den Vogelfang verwendet wurden. In allen Zeiten hat auch der Mensch die Früchte als Nahrungsmittel genutzt.

Die Eberesche spielt eine sehr wichtige Rolle als Nahrungspflanze für Tiere. So haben Forschungen ergeben, dass 31 Säugetierarten, 72 Insekten- und 63 Vogelarten die Eberesche als Nahrungspflanze nutzen. Dies gilt für die Larven von Schmetterlingen, als auch für Tiere, welche sich ausschließlich von den Früchten ernähren. Dabei werden die meisten Früchte erst nach dem Frost verzehrt. Eichhörnchen, Feldmäuse, Siebenschläfer, Haselmaus,  Dachs und Fuchs bevorzugen die Früchte, während Rehe vor allem die Blätter fressen. Drosseln, Rotkehlchen, Mönschsgrasmücke und Kleiber sind ebenfalls an den Früchten interessiert.

Die Eberesche ist eine Pionierpflanze, weil sie auch auf kargen Böden wachsen kann und zur Bodenverfestigung eingesetzt wird. Bei uns im Kraichtal findet man sie in Hecken, Waldrändern und Feldgehölzen, aber auch auf Brachflächen. Wegen ihrer attraktiven Früchte wird sie auch in Gärten und Parks gepflanzt. Von ihr gibt es zahlreiche Kulturformen. Um die Eberesche ranken sich viele Mythen. Bei den Germanen und bei den Kelten spielte sie als Baum der Götter eine bedeutende Rolle. In Schweden, Schottland und Irland gibt es heute noch Bräuche, die daran erinnern.

Bis heute haben die Früchte den Ruf, giftig zu sein. Dies trifft nicht zu. Allerdings enthalten rohe Früchte einen Stoff, der Magenprobleme verursachen kann, wenn größere Mengen verzehrt werden. Beim Kochen  – aber auch durch Frost -wird dieser Stoff allerdings abgebaut. Gekochte Früchte kann man in größeren Mengen essen, zumal sie einen hohen Vitamin C-Gehalt aufweisen. Aus den Früchten, die tatsächlich wie kleine Äpfel aussehen, wird in vielen Gegenden  eine schmackhafte Marmelade hergestellt.

Beitrag vorher Eine tolle "Bienenweide": Wiesen-Storchschnabel
Beitrag nachher Achtung: Nilgans im Anflug!

Schreiben Sie einen Kommentar