Eine tolle „Bienenweide“: Wiesen-Storchschnabel
Eine tolle "Bienenweide": Wiesen-Storchschnabel
Der Wiesen-Storchschnabel gehört zur Familie der artenreichen Storchschnabelgewächse und kommt im Kraichtal recht häufig vor. Er blüht von Juni bis August und ist eine wichtige Bienenweide. Er wächst auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Wiesen und entlang von Wegen und Gräben. Trockene, magere Wiesen und ähnliche Standorte mag er nicht. Er kann Wuchshöhen von fast einem Meter erreichen. Seinen Namen hat er wegen der Form seiner Früchte erhalten. Wenn die Blütenblätter verblüht und abgefallen sind, ähneln die Kelchblätter mit der aus ihnen herausragenden Frucht dem Kopf und Schnabel eines Storches.
Die Blätter des Wiesen-Storchschnabels sind tief geteilt. Mit speziellen Blattgelenken können sie sich auf andere Pflanzen aufstützen und die Blätter so ausrichten, dass sie die optimale Lichtmenge erhalten. Die Blatt- und Blütenstiele sind dicht behaart und besitzen Drüsen mit ätherischen Ölen.
Meist sind die Blüten paarweise angeordnet. Die Blühdauer beträgt ungefähr 2 Tage. Dann fallen die Blütenblätter ab und die andere Blüte öffnet sich. Auf dem linken Bild sieht man neben der geöffneten Blüte die paarweise angeordneten Blüten, die noch geschlossen sind. Rechts kann man die storchschnabel-ähnlichen Früchte aus den Kelchblättern herausragen sehen.
Am Rand eines Wassergrabens hat sich ein größerer Bestand des Wiesen-Storchschnabels gebildet. Neben den blau blühenden Pflanzen gibt es bei uns im Kraichtal auch weißblühende. Dabei handelt es sich um natürliche Varianten des Wiesen-Storchschnabels. Weil der Wiesen-Storchschnabel so große und dichte Bestände bilden kann, wird er schon lange vom Menschen kultiviert. So gibt es von vielen der recht zahlreichen Storchschnabel-Arten die verschiedensten Kulturformen, die bei der Gestaltung von Gärten und Parks genutzt werden.
Die Blüten des Wiesen-Storchschnabels werden vor allem von Schwebfliegen und Bienen besucht. Sie sind die häufigsten Bestäuber der Pflanze. So ist der Wiesen-Storchschnabel zu einer sehr wertvollen Nahrungspflanze für viele Wildbienen-Arten – zu denen ja auch Hummeln gehören -, Schwebfliegen und einige andere Insekten während des gesamten Sommers geworden. Gerade ist eine Ackerhummel beim Pollen- und Nektarsammeln. Deutlich sind die lilafarbenen Staubblätter mit den lila Staubbeuteln zu sehen. Obwohl die Staubblätter und die Staubbeutel schwach, beziehungsweise intensiv lila gefärbt sind, ist der Pollen hellgelb. Auf dem rechten Bild sieht man zahlreiche Pollenkörner auf Kopf und Brust der Ackerhummel.
Die Blüten sind auffallend und werden tatsächlich häufig von bestäubenden Insekten aufgesucht. Dies nutzt auch in diesem Fall eine Veränderliche Krabbenspinne, die am Rand der Blüte schon auf Beute lauert. Mit einem Bein greift sie schon ins Blüteninnere und blockiert damit den Zugang zu den pollentragenden Staubblättern. Ein anfliegendes Insekt hat hier denkbar „schlechte Karten“ …Aber auch auf den Blättern lauert oft Gefahr. Die großen Blätter bieten Ruhepunkte für Fliegen, Wespen, Schmetterlinge und andere Insekten. So hat auch diese Krabbenspinne an einem sonnigen Tag gute Aussichten auf Beute …