Bei den „Bahnhof-Störchen“ scheint es tatsächlich einen Neuanfang zu geben

Bei den "Bahnhof-Störchen" scheint es tatsächlich einen Neuanfang zu geben

Nachdem vor einigen Wochen das alte Nest wegen Schäden an den stromführenden Leitungen vom Strommasten entfernt werden musste, hat der Netzbetreiber den Mast in Abstimmung mit den zuständigen Behörden neu aufgebaut und „storchen-freundlich“ nachgerüstet. Das neue Grundgerüst soll verhindern, dass die stromführenden Kabel künftig beschädigt werden können. Tatsächlich wurde das Nest von 2016 – 2020 von den Störchen  mit bisher 5 Bruten und 16 Jungstörchen erfolgreich genutzt.  Anfang Februar war die Umrüstung des Mastes beendet – und schon nach wenigen Tagen kamen die ersten Störche zur Inspektion vorbei. Wie aber die jeweiligen Ringnummern der Störche ergaben, waren keine Störche dabei, die zuvor im Kraichtal gesichtet worden waren. Während der strengen Kälteperiode wurde kein Storch mehr am Nest oder in der Umgebung gesichtet. Nun lagen aber vor einigen Tagen plötzlich mehrere Zweige auf dem neuen Gerüst. Und tatsächlich: Gestern Morgen (17. Febr.) stand plötzlich ein  Storch auf dem Mast. Wie die Ringnummer ergab, war es der männliche Storch, der seit 2016 Jahr für Jahr der „Storchen-Vater“ der Kraichtaler „Bahnhof-Störche“ war. Wenn alles gut geht, wird er in diesem Jahr zum 6. Mal Storchen-Nachwuchs aufziehen.

Am späten Nachmittag geschah dann das,womit kaum jemand gerechnet hatte: Das Weibchen, mit dem er in den Jahren 2017-19 für Nachwuchs gesorgt hatte, war nun wieder da. Im letzten Jahr war sie nicht am Nest erschienen – und kaum jemand glaubte, dass sie wieder erscheinen würde. Weil sie nämlich im letzten Jahr nicht erschienen war, verpaarte sich der Storch  mit einer anderen Störchin, die einige Tage später am Nest aufgetaucht war . Das damals neu zusammengesetzte Paar zog dann 2020 erfolgreich 4 Jungstörche auf. Nachdem das Begrüßungs-Ritual mit seiner ehemaligen Partnerin der Jahre 2017-19 vorbei war, paarten sie sich. Dann trugen sie schon erste Zweige und Nestmaterial auf das Gerüst. Am nächsten Tag begannen dann beide intensiv mit dem Nestbau. Und somit besteht jetzt eine berechtigte Hoffnung auf weitere Kraichtaler „Bahnhof-Störche“.

Zum Durchblättern der Bildergalerie auf die Pfeile klicken; diese erscheinen an den Bildrändern, wenn der Mauszeiger mit der Bildfläche in Kontakt kommt.

Die Bildergalerie zeigt das Grundgerüst zu Beginn des Nestbaus, wie das Weibchen Füllmaterial zum Nest bringt, das Männchen Zweige und kleine Aststücke  einfliegt – und wie sie dann gemeinsam das Nestmaterial mit dem Grundgerüst verflechten. Das Material schaffen sie aus der unmittelbaren Nestumgebung herbei. Es ist natürlich geplant, den weiteren Verlauf des Nestbaues und die Ereignisse der kommenden Brutperiode in diesem BLOG mit weiteren Beiträgen zu dokumentieren.

Das kurze Videobeispiel zeigt, wie das Weibchen die vom Männchen eingetragenen Zweige mit der Unterlage verbindet. Das Männchen fliegt ab und wird neues Nistmaterial bringen.

Beitrag vorher Tauwetter: Wacholderdrosseln bei der "Apfel-Ernte"
Beitrag nachher Bald werden die Silberreiher wieder in ihre Brutgebiete zurückfliegen

Ein Kommentar

  1. Oh, sind das wieder tolle Aufnahmen! Und die Geschichte ist spannend. Bei uns in Oberweier ist seit Anfang Februar der männliche Storch wieder da und mit dem Nest beschäftigt. Seit letzten Montag sind sie zu zweit. Leider konnte ich bisher die Beringung nicht erkennen.
    Aber egal. Viel Glück wünsche ich beim Nachwuchs.

Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen