Auch eine afrikanische Pflanze bringt Gelb in die Felder: Ramtilkraut oder Nigersaat
Auch eine afrikanische Pflanze bringt jetzt Gelb in die Felder: Ramtilkraut oder Nigersaat
Das Ramtilkraut ist eine Pflanze aus dem tropischen Afrika, das seit einigen Jahren bei uns vermehrt auf den Feldern anzutreffen ist. Das Ramtilkraut oder auch Nigersaat (Nigeria) gehört zur artenreichen Familie der Korbblütengewächse. Die Pflanze findet bei uns vor allem in Zwischenkulturen ihren Platz. Obwohl sie wenig Nährstoffe und Wasser braucht, wächst sie innerhalb weniger Wochen auf Höhen um die 2 m. Weil sie sehr dichte Bestände bildet, kann sie die keimenden einheimischen Samenunkräutern unterdrücken.
Die körbchenförmigen Blütenstände enthalten gelbe Zungen- als auch Röhrenblüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober – und auch die Samen werden Ende Oktober reif. Wegen des kühlen Klimas im Oktober kommt es bei uns kaum zur Samenreife. Ramtilsamen aus den Ursprungsländern finden bei uns als Vogelfutter Verwendung. In den Ursprungsländern, z.B. Nigeria, Äthiopien, Indien, Pakistan, Birma und Nepal werden die Samen wegen ihres hohen Fett- und Eiweißanteils verwendet. Aus den Samen wird auch Mehl hergestellt. Das Öl der Samen wird zur Produktion von Seifen, Farben – aber auch in der Medizin als Rheumamittel verwendet.
Die vielen gelben Blütenstände werden vor allem von Bienen besucht. Bei uns werden die Samen kaum reif, weil die Reifezeit der Samen in den Herbst fällt. Dann reifen die Samen nicht mehr. Das Ramtilkraut erträgt unser winterliches Klima nicht. Bei Frost frieren die Pflanzen ab und finden dann als Gründünger Verwendung. Deswegen besteht auch kaum die Gefahr einer Verwilderung. Die Landwirte gehen also mit dieser Pflanze kaum ein Risiko ein, was die Bildung einer invasiven Art bei uns betrifft. Trotzdem scheinen die Flächen, in denen das Ramtilkraut beobachtet werden kann, von Jahr zu Jahr zuzunehmen.