Wenn man ihn bei uns beobachten kann, ist er auf der „Durchreise“: Steinschmätzer
Wenn man ihn bei uns beobachten kann, ist er auf der "Durchreise": Steinschmätzer
Der Steinschmätzer gehört zur Familie der Fliegenschnäpper und wird ungefähr 14 cm bis 17 cm groß. Im Kraichtal ist er kein Brutvogel; er ist lediglich im Frühjahr und im Herbst bei uns manchmal zu beobachten, wenn er im Herbst aus den nördlich gelegenen Brutgebieten in sein afrikanisches Überwinterungsquartier fliegt – und im Frühjahr, wenn er sich von dort wieder auf den Weg zurück in sein Brutgebiet macht. Steinschmätzer sind Langstreckenzieher, die je nach der Lage ihres Brutgebietes bis zu 15 000 km zurücklegen. In Deutschland ist er als Brutvogel sehr selten geworden und gilt wegen des zunehmden Verschwindens seiner Lebenräume derzeit bei uns als vom Aussterben bedroht. Steinschmätzer ernähren sich von Insekten, Spinnen Würmern und kleinen Schnecken. Bei der Futtersuche laufen sie schnell umher. Oft verharren sie kurze Zeit auf erhöhten Plätzen wie Maulwurfshügel, Steinbrocken, Pflanzenstängel oder Erdschollen. Auch wippt er ähnlich wie Haus- und Gartenrotschwanz oder Bachstelze mit dem Schwanz.
Männchen ( linkes Bild ) und Weibchen ( rechtes Bild ) sind unterschiedlich gefärbt. Männchen haben während der Brutzeit eine auffallende schwarze Augenmaske mit weißem Überaugenstreif; die Flügel sind dunkelbraun, der Bauch ist weiß. Der Kopf und der Rücken sind grau, die Brust ist braun-orange. Beim Weibchen fehlt die Augenmaske; der Augenstreif und die Unterseite sind beim Weibchen beige. Während des Zuges in die Winterquartiere ist das Gefieder beim Männchen viel blasser; auch von der schwarzen Augenmaske ist dann oft nichts mehr zu sehen. Lediglich der weiße Überaugenstreif ist noch deutlich sichtbar.
Die Fotogalerie zeigt ein Steinschmätzer-Männchen bei der Futtersuche. Er hat auf einem Zweig offenbar irgend etwas gesehen, was ihn interessiert. Er springt in „Kung-Fu-Manier“ in Richtung des Objekts, das er auch zu fassen bekommt. Aber auch der Stängel ist mit im Schnabel. Der biegt sich – und schließlich landet das Männchen mit dem Stängel im Schnabel auf dem Boden. Er verschwindet fast hinter einer Erdscholle. Als er den Stiel loslässt, schnellt dieser wieder nach oben – und das Männchen schaut sprichwörtlich „in die Luft“. Ob er bei „seinem Fang“ erfolgreich war, ist nicht klar. Aber egal, wie es ausgegangen ist: Er wird nicht verhungern. Tags zuvor waren Zuckerrüben auf dem Feld geerntet worden. Und jetzt liegt ein frisch bearbeitetes Feld offen da.