Weitere Wintergäste sind im Kraichtal eingetroffen: Goldammern

Weitere Wintergäste sind im Kraichtal eingetroffen: Goldammern

Eigentlich sind bei uns im Kraichtal Goldammern das ganze Jahr über zu sehen. Doch jedes Jahr im Spätherbst kommen bei uns manchmal recht große Schwärme aus dem Norden und Osten bei uns an. Normalerweise ziehen sie dann ab Februar/März wieder in ihre Brutgebiete zurück. In diesem Jahr stellt sich die Situation entwas anders dar: Der Bestand an Goldammern im Kraichtal war in diesem Jahr nicht sehr groß. Aus welchen Gründen auch immer konnten in diesem Sommerhalbjahr nur recht wenige Goldammern bei uns beobachtet werden. Deswegen fallen jetzt die „Winterschwärme“ um so mehr auf. Nähert man sich zum Beispiel einem Gebüsch oder einer Feldhecke, kann es vorkommen, dass  ganze „Wolken“ von Goldammern auffliegen, als Schwarm eine oder mehrere Runden fliegen und sich dann wieder in der Nähe in der Hecke oder auf Bäumen niederlassen.

Goldammern sind typische Vögel der Feldflur. Das Männchen der Goldammer ist ein auffällig goldgelb gefärbter Vogel (Name). Goldammern ernähren sich überwiegend von Sämereien. Deswegen findet man sie auch meist auf dem Boden, wo sie nach Nahrung suchen. Nur während der Brutzeit greifen sie auf Insekten, deren Larven und auch auf Spinnentiere zurück, mit denen die Jungen gefüttert werden. Darüber hinaus füttern sie die Jungvögel auch mit halbreifen Getreidekörnern. Hier im Kraichtal finden die Vögel  genau die Landschaft, die sie brauchen: Feldgehölze, Hecken, Streuobstwiesen, kleinere Wälder und kleinstrukturiertes Kulturland. Obwohl es auch bei uns einige großflächige Felder gibt, findet die Goldammer immer noch genügend Bereiche, welche ihre Ansprüche an die von ihr benötigten Lebensräume erfüllen.

Anfang Dezember
Mitte März
Ende April

Männchen und Weibchen sind bei den Goldammern unterschiedlich gefärbt: Das Gefieder des Männchens ist viel auffälliger gefärbt. Kurz vor und während der Brutzeit tritt die gelbe Farbe deutlich hervor. Teile der Brust und der Bürzel sind rotbraun gefärbt.  Wie sich das Gefieder der Männchen im Laufe eines Jahres verändert zeigen die drei Bilder. Ganz rechts ein Goldammer-Männchen im Prachtkleid. Außerhalb der Brutzeit tragen sie – ähnlich wie die Weibchen- das Schlichtkleid.

Anfang Dezember
Mitte März

Die Weibchen der Goldammer sind viel unauffälliger gefärbt. Die Gelbtöne des Gefieders sind viel blasser und nicht leuchtend. Lediglich die rotbraune Färbung des Bürzels ist auch bei den Weibchen vorhanden. Die Weibchen tragen während der Brutzeit kein Prachtkleid.

Goldammer-Männchen und Weibchen am Boden auf Nahrungssuche. Feldgehölze, Hecken, Waldränder oder Streuobstwiesen sind bevorzugte Lebensräume der Goldammer. Wenn sie auf den umliegenden Feldern auf Nahrungssuche geht, findet sie in der Nähe immer einen Rückzugsort, wenn Gefahr droht. Auch für den Nestbau und die Aufzucht der Jungvögel werden diese wichtigen Deckungsmöglichkeiten benötigt. Mit dem Verschwinden derartiger Lebensräume würde auch die Goldammer aus unserer Landschaft verschwinden. In einigen Teilen Deutschlands wird sie schon auf der Vorwarnliste der gefährdeten Vogelarten geführt. Wie gut die Goldammer-Weibchen durch ihr Gefieder getarnt sind, zeigt das untenstehende Bild: Bewegen sich die Vögel nicht, sind sie – wie hier in diesem Feld mit Wintergetreide –  kaum auszumachen.

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Ein Kommentar

  1. Hallo Herr Weickgenannt
    wunderschöne Bilder und die Informationen sehr interessant vor allem jetzt auch über die Wintergäste, ich wollte gerne wissen was das für Schwärme
    von kleinen Vögeln sind nun ist es beantwortet.
    Viele Grüße
    Inge Stieler Gondelsheim

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