Pfaffenhütchen-Gespinstmotte

Ihre Raupen überziehen manchmal ganze Hecken mit ihrem Gespinst: Pfaffenhütchen-Gespinstmotte

Die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte ist ein sehr kleiner Falter, der eine Spannweite von 18 – 24 mm hat. Der Schmetterling ist in ganz Europa weit verbreitet – und tritt überall dort auf, wo es kalkhaltige Böden gibt – und wo Pfaffenhütchen wachsen. Auch bei uns im Kraichtal sind seine Larven (Raupen) derzeit zu sehen. Die erwachsenen Falter fliegen nämlich erst ab Juli bis August. Die Eier werden von den Faltern in Gruppen von 50 bis 100 Eiern auf der Rinde des Pfaffenhütchens abgelegt. Dort überwintern sie. Im nächsten Mai beginnen die Raupen, Teile des Strauches mit Gespinst zu überziehen.  Dabei kann der gesamte Strauch eingesponnen werden. Dann fressen die Raupen die Blätter und benagen die Rinde. So kommt es oft dazu, dass der ganze Busch oder Strauch entblättert wird.  Dies können die Pfaffenhütchen aber mit dem Sommertrieb wieder ausgleichen. Im Juli verpuppen sich die Raupen dann in einem dichten, weißen Sammelkokon. 10 bis 20 Tage später schlüpfen dann die voll entwickelten Falter.

Oft wird der gesamte Strauch eingesponnen. Die vielen Raupen werden das Pfaffenhütchen wahrscheinlich kahl fressen.

Die Raupen sind an den seitlichen schwarzen Punkten gut zu erkennen. Die schwarzen Kügelchen im Gespinst sind Kotbällchen der Raupen.

Hier kann man noch die Blüten des Pfaffenhütchens erkennen. Die Blattverluste kann der Strauch mit dem Sommertrieb („Johannis-Trieb“) wieder weitgehend ersetzen. Eine Bekämpfung der Raupen ist nicht notwendig, weil der Fraßverlust wieder ausgeglichen werden kann. Aber auch die Raupen leben gefährlich. Zwar sind sie vor Vogel-Angriffen in ihrem Gespinst relativ sicher, doch werden sie von verschiedenen Arten der Raupenfliegen parasitiert. Diese legen die Eier entweder auf die Raupen oder in deren Nähe. Nach dem Schlüpfen bohren sie sich in die Raupe und fressen diese von innen her auf. Dann verpuppen sie sich und schlüpfen als voll entwickelte Raupenfliege aus der befallenen Raupe.

Kurz vor dem Verpuppen verlassen die Raupen dann die Wirtspflanze und „seilen sich ab“. Dabei kann es vorkommen, dass sich in einem Hohlweg so viele Raupen gleichzeitig an vielen Fäden abseilen, dass ein regelrechter „Raupenvorhang“ entsteht, der ein Durchkommen ohne Fadenkontakte fast unmöglich macht.

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