Jetzt im Herbst machen vor allem die Früchte den Unterschied: Ahorn-Arten im Kraichtal

Jetzt im Herbst machen vor allem die Früchte den Unterschied: Ahorn-Arten im Kraichtal

Bergahorn, Feldahorn und Spitzahorn sind bei uns im Kraichtal die häufigsten Ahorn-Arten. In diesem Beitrag soll  erklärt werden, wie man jetzt im Herbst besonders leicht die häufigsten  einheimischen Ahorn-Arten unterscheiden kann. Zwar sind jetzt noch Blätter vorhanden, doch in wenigen Tagen werden diese abgefallen sein und dann können nur noch die verbliebenen Früchte Hinweise auf die jeweilige Ahornart geben.

Berg-Ahorn

Der Berg-Ahorn ist eine Baumart aus der Familie der Seifenbaumgewächse und kommt bei uns im Kraichtal recht häufig vor. Er kann bis zu 30 m hoch – und mehrere 100 Jahre alt werden. Die Laubblätter des Bergahorns sind 5lappig. Die Blattnerven treffen im spitzen Winkel aufeinander. Blattenden sind kaum oder nur leicht gespitzt. Die Buchten zwischen den Lappen enden spitz.  Der Bergahorn blüht im Mai, wenn das Laub erscheint; die Früchte reifen ab August bis Anfang Oktober. Die Früchte sind biologisch gesehen „Nussfrüchte“. Bis zur Reife hängen jeweils 2 Nussfrüchte zusammen. Jede der Früchte besitzt einen Flügel. Wenn die Früchte reif sind, trennen sie sich – und mit Hilfe des Flügels können sie bei idealen Bedingungen durch ihre Eigenrotation ziemlich weit fliegen.  Dabei erreichen sie Werte von bis zu 16 Umdrehungen pro Sekunde.

Berg-Ahorn: spitzer Winkel der Früchte

 

 

Im Unterschied zu den anderen Ahornarten sind die noch unreifen Früchte deutlich in einem spitzen Winkel zusammengewachsen.

 
 

Feld-Ahorn

Der Feld-Ahorn gehört wie die anderen Ahornarten zur Familie der Seifenbaumgewächse. Im Kraichtal kommt er meistens als Strauch in Feldgehölzen vor; er kann allerdings unter günstigen Bedingungen auch als Einzelbaum wachsen. Da er Schnitte gut verträgt,  findet man ihn auch oft in Hecken. Im Kraichtal kann man ihn meist als wegbegleitendes Gehölz finden. Auch als Straßen-Begleitbaum wird er oft angepflanzt, weil er fast alle Böden erträgt und als „industriehart“ gilt. Das heißt, dass er die Belastungen durch die Industrie und mäßigen Streusalz-Einsatz aushalten kann. Im Gegensatz zum Bergahorn sind die Einbuchtungen zwischen den Blattlappen nicht spitz sondern rund. Die Blätter bestehen aus drei bis fünf Blattlappen. Die Blüten erscheinen nach dem Laubausbruch.

 

 

Im Unterschied zu den anderen Ahornarten sind beim Feld-Ahorn die beiden Flügel so zusammengewachsen, dass die Unterkanten der beiden Flügel fast eine waagrechte Linie – und damit einen gestreckten Winkel bilden.

Spitz-Ahorn

Der Spitz-Ahorn gehört zu den häufigsten Baumarten in den Städten und Siedlungen. Man findet ihn an Straßen, Parks oder auch Friedhöfen oder auf großen Privatgrundstücken. Er fällt im Frühjahr besonders auf, weil er schon vor dem Laubausbruch blüht und mit seinen gelbgrünen Blüten farbige Punkte in die noch kahle Baumlandschaft setzt. Die Blätter haben dem Spitz-Ahorn seinen Namen gegeben: Das Blatt ist handförmig, fünflappig und die einzelnen Blattlappen sind deutlich lang zugespitzt. Die Buchten zwischen den Lappen sind dagegen stumpf.

 

Auch beim Spitz-Ahorn unterscheiden sich die Früchte von denen der anderen Ahorn-Arten: Zwar gibt es bei der Reife und der Verbreitung der Früchte keine Unterschiede, doch sind die beiden Nussfrüchte meist so miteinander verwachsen, dass die Unterkanten der beiden Flügel einen stumpfen Winkel bilden.

Und nun viel Spaß beim Bestimmen der bei uns im Kraichtal häufig vorkommenden Ahorn-Arten.

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