Auch im Kraichtal gibt es Bergschafe: Jura-Schafe

Auch im Kraichtal gibt es Bergschafe: Jura-Schafe

Seit einiger Zeit kann man im Kraichtal Schafe beobachten, die nicht dem entsprechen, was noch vor einigen Jahrzehnten  Stand der Dinge war: Damals waren die Schafe weiß – und wer aus der Rolle fiel, der war ein „schwarzes Schaf“.  Und heute stehen im Kraichtal  schwarze Schafe in vielen Farbschattierungen auf den Weiden. Auf Anfrage erfuhr ich vom Besitzer dieser Schafe, dass es sich  um „Jura-Schafe“ handelt, eine Schafrasse, die in der Schweiz gezüchtet – und als eigene Rasse anerkannt wurde. Um 1980 kamen die Jura-Schafe über Österreich auch zu uns nach Deutschland, wo sie  inzwischen in vielen Gegenden gehalten werden. Jura-Schafe gelten als sehr robust und wenig anfällig für Krankheiten. Sie stellen auch keine extremen Anforderungen an ihre Haltung. So können sie auch im hügeligen und unwegsamen Gelände gehalten werden; schließlich findet man sie in der Schweiz und Österreich sogar auf Hochalmen. Darüber hinaus können sie sich ganzjährig vermehren, weil es bei dieser Rasse keine festen Paarungszeiten gibt – und es deswegen während des gesamten Jahres Nachwuchs geben kann. Dabei sind Mehrlingsgeburten sehr häufig. Neben dem Fleisch werden auch das Fell und die Wolle genutzt.

Wie auf den Bildern zu erkennen ist, findet man Jura-Schafe  in verschiedenen Farbschlägen von schwarz bis hellbraun. Weil bei dieser Rasse Kopf und Beine ohne dickes Fell sind, kann man sie viel einfacher scheren. Dies geschieht bei dieser Herde einmal im Jahr. Für die Fütterung stehen genügend Weideflächen zur Verfügung. Und bei diesen Weideflächen handelt es sich nicht um Magerwiesen sondern um Wiesen mit einem großen Pflanzenspektrum, wie dies bei uns im Kraichtal bei Weiden üblich ist.

Die Weidehaltung erfolgt bei dieser Herde – je nach Witterung – von April bis in den November hinein. Dann wird die Weidehaltung durch die „offene Stallhaltung“ ersetzt, bei der die Schafe in einem offenen Stall vor extremen Witterungseinflüssen geschützt sind. 

Da es bei den Juraschafen keine festen Paarungszeiten gibt und sie sich während des ganzen Jahres vermehren können,  darf in einer Schafherde auch ein Schafbock – bei den Schafen heißt er eigentlich Widder – nicht fehlen. Muss er doch für Nachwuchs sorgen, wenn ein Schaf paarungsbereit ist.  So hat er in seiner Herde das Jahr über einiges zu tun …

Zur Zeit fressen die Schafe auf einer großen Wiese am Rande eines Erlen-Bruchwaldes. Während der vordere Teil der großen Wiese gemäht wurde, fressen die Schafe innerhalb der abgeteilten Wiese. Nach dem Abweiden der Parzelle können sie auf die dahinter liegende Fläche wechseln und dann dort fressen. Und wenn dann etwa Ende Oktober/Anfang November alle verfügbaren Weideflächen abgeweidet sind, beginnt die Stallhaltung im offenen Stall, bis im folgenden Jahr die entsprechenden Weideflächen wieder zur Verfügung stehen.

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2 Comments

  1. Das ist ja schön! Schafe strahlen für mich so viel Ruhe aus. Gibt es auch einen Hütehund dazu? Die Texte zu den Bildern haben mir sehr gefallen.

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