Große Pechlibelle
Die Große Pechlibelle gehört innerhalb der Libellen zur Gruppe der Kleinlibellen und zur Familie der Schlanklibellen. Obwohl sie nur ungefähr 30 mm lang ist und eine Flügelspannweite von ca. 40 Millimeter hat, bekam sie den Namen „Große Pechlibelle“, weil die verwandte Art, die Kleine Pechlibelle, noch kleiner ist. Den Namen „Pechlibelle“ erhielt sie, weil Rücken und Hinterleib – mit Ausnahme des türkisfarbenen „Schlusslichts“ und der gleichfarbigen Markierungen auf dem Rücken – pechschwarz gefärbt sind.Ein Männchen der Großen Pechlibelle sitzt an einem Stängel des Mädesüß, einer typischen Pflanze für diesen Lebensraum. Auf dem Bild kann man ein weiteres Merkmal erkennen, nämlich die zweifarbigen Flügelmale am hinteren oberen Rand der Flügel. Weil sie keine großen Anforderungen an die Beschaffenheit und die Wasserqualität eines Gewässers hat, gehört sie zu den häufigsten Libellenarten bei uns. Deswegen findet man sie an Teichen, Seen, langsam fließenden Bächen, Gräben und anderen Kleingewässern. Meist wird sie aber übersehen – und manchmal auch dann nicht wahrgenommen, wenn sie auffliegt: Kein Wunder bei dieser Größe. Tatsächlich erinnert sie von ihrer Größe her an eine fliegende „Nadel“. Jetzt im Juli und August sitzen sie oft auf Pflanzen, von wo aus sie nach Beute – und die Männchen auch nach Weibchen Ausschau halten. Denn jetzt ist Paarungszeit. Wie die Paarung bei dieser Art abläuft, zeigen die folgenden Bilder:Das Männchen (oben) hat ein Weibchen (unten) erspäht. Mit seinen Hinterleibszangen packt er das Weibchen hinter dem Kopf. Die Weibchen können bei der Großen Pechlibelle unterschiedlich gefärbt sein.Das Weibchen biegt darauf seinen Hinterleib nach vorne und presst ihre Geschlechtsöffnung an die Samentasche des Männchens. Dieses gibt dann die Geschlechtszellen (Spermien) an das Weibchen ab. Dabei werden die Eier befruchtet.So bilden sie ein sogenanntes „Paarungs-Rad“. Der Vorgang dauert oft mehrere Minuten. Werden die Libellen bei der Paarung gestört, fliegen sie in dieser Formation an einen anderen Platz, wo sie die Paarung dann ungestört fortsetzen können. Nach der Paarung trennt sich das Weibchen vom Männchen und legt in den Abendstunden alleine die Eier an geeigneten Plätzen ab.Unter günstigen Bedingungen können in einem Jahr 2 Generationen fliegen. Hier unterscheidet sich diese Libellenart von anderen Libellenarten. Bei vielen anderen Libellenarten hält das Männchen das Weibchen fest und zieht sie dann im Flug hinterher. Beide bilden ein sogenanntes „Tandem“. Nach der Eiablage trennen sich beide Partner wieder. Innerhalb der zahlreichen Libellenarten gibt es viele Variationen des Paarungsverhaltens.
Diese kleinen blauen Dinger sind in unserem Garten häufig anzutreffen. Ein fliegendes Rad habe ich auch schon gesehen.