Gebüsche, Gärten, Hecken, Parks und Waldränder sind ihr Reich: Heckenbraunelle
Gebüsche, Gärten, Hecken, Parks und Waldränder sind ihr Reich: Heckenbraunelle
Die Heckenbraunelle kommt im Kraichtal recht häufig vor, entzieht sich aber sehr häufig unseren Beobachtungen. Dies liegt zum einen an ihrem unauffälligen Gefieder zum anderen aber auch, weil sie sich oft in dichte Hecken und Gebüsche zurückzieht – und so kaum entdeckt werden kann. Die Heckenbraunelle gehört innerhalb der Singvögel zur Familie der Braunellen. Sie ist etwas kleiner als der Haussperling. Im Unterschied zu diesem sind die Brust und der Kopf hell- und dunkelgrau gefärbt; der Rücken und die Flügel sind dunkelbraun und schwarz gestreift. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Der Schnabel ist dünn. Die Brut kann bei den Heckenbraunellen unterschiedlich verlaufen: Es kommt vor, dass ein Männchen mehrere Weibchen hat – ebenso kann es sein, dass ein Weibchen mit zwei Männchen die Brut aufzieht. Oft helfen nicht zum Zug gekommene Heckenbraunellen des Reviers bei der Aufzucht der Jungvögel mit. Bei den Heckenbraunellen gibt es zwei Jahresbruten; die erste im April, die zweite im Juli. Heckenbraunellen ernähren sich von Insekten und deren Larven, aber auch von Spinnen. Im Winter ernähren sie sich von allerhand Sämereien. Wichtige Nahrungspflanzen sind dabei Brennnessel, Ampfer, Holunder, Knötericharten sowie Süß- und Sauergräser. Im Frühjahr spielen auch die Samen der Erle oft eine wichtige Rolle bei der Ernährung.
Wie man die Heckenbraunelle von Haus- und Feldsperlingen unterscheiden kann:
Heckenbraunelle:Spitzer, zarter Schnabel; grauer Kopf und grauer Bauch; schokoladenbrauner Rücken und Flügel mit kräftigen schwarzen Streifen. Bei der Heckenbraunelle sind beide Geschlechter gleich gefärbt.
Haussperling: Kräftiger kurzer Schnabel; graue Stirn und grauer Bauch; schmutzig-weiße Kehle mit schwarzem Kehllatz; braune Schläfen. Das Weibchen unterscheidet sich durch eine weniger auffällige Gefiederfärbung und einen deutlichen Überaugenstreif. Der schwarze Kehllatz fehlt.
Feldsperling: Kräftiger kurzer Schnabel; schokoladenbrauner Kopf; weißer Kragen mit schwarzem Wangenfleck. Beim Feldsperling sind beide Geschlechter gleich gefärbt.
Das Titelbild und die ersten Bilder der Bildergalerie entstanden Ende März am Rande einer heckenumsäumten Streuobstwiese – die anderen Bilder wurden Ende April am Rande eines Erlen-Bruchwaldes aufgenommen. Wie bei den letzten Aufnahmen deutlich wird, verschwinden die Heckenbraunellen im Gebüsch, sobald sie sich beobachtet oder gestört fühlen.