Eine sehr seltene Art im Kraichtal: Sandmohn
Eine sehr seltene Art im Kraichtal: Sandmohn
Der Sandmohn gehört zur Familie der Mohngewächse und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Wahrscheinlich wurde er schon in der Steinzeit mit dem beginnenden Getreideanbau nach Mitteleuropa eingeschleppt. Bei uns im Kraichtal ist er sehr selten, obwohl es in Deutschland Gegenden gibt, wo er häufiger vorkommt. Er kann bis zu 40 cm groß werden – und ist damit viel kleiner als der bekannte und bei uns sehr häufige Klatschmohn. Auch die Blütenblätter sind beim Sandmohn viel schmaler als beim Klatschmohn. Der Sandmohn wächst in Getreide-Unkrautgesellschaften. Die Aufnahmen in diesem Beitrag stammen von einem Wegrain im Kraichtal an einem sehr sonnigen Morgen. Auch der Sandmohn gehört wie viele Mohngewächse zu den Giftpflanzen. Bei uns wächst er vor allem auf sandigen Lehmböden, wie sie oft an Wegrainen und Böschungen im Kraichtal vorhanden sind.
Blüte des Sandmohns
Die Blüte hat vier Blütenblätter, die 1,2 bis 2,5 cm lang und tiefrot sind. Am Grunde haben sie einen schwarzen Fleck. Die Staubblätter tragen am Ende die dunkelvioletten Staubbeutel. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Insekten.
Die Staubblätter sind wie die Staubbeutel dunkelviolett gefärbt und nach oben hin verdickt. Die Kapselfucht ist keulenförmig. Der Deckel ist gewölbt. Wenn alle Blütenblätter und die Staubblätter abgefallen sind, werden die abstehenden Haare auf der Kapselfrucht sichtbar. Die Blütezeit erstreckt sich von Ende April bis Juni.
Der Blütenstiel ist anliegend behaart. Die beiden Kelchblätter der Blüte fallen beim Öffnen ab. Die Blätter des Sandmohns sind gefiedert. Die unteren Blätter sind im Gegensatz zu den oberen gestielt.
Die Bildergalerie enthält einige Bilder des Sandmohns. Hier kann man auch die eigentliche Größe der Pflanze erkennen.