Auch das gibt es im Kraichtal: Jagdfasane auf Bäumen
Auch das gibt es im Kraichtal: Jagdfasane auf Bäumen ...
Fasane kann man bei uns im Kraichtal noch recht häufig beobachten. Das liegt vor allem an der reich strukturierten Landschaft und den abwechslungsreichen Flächen mit Bächen, Gräben, Wiesen, Feldgehölzen und ausgedehnten Hecken. Ein weiterer Grund dürfte auch das recht milde Klima bei uns sein. Eigentlich stammen die Fasane ja aus Asien. Man hat sie im Laufe der letzten Jahrhunderte aber nach Europa gebracht, wo man sie vor allem zu Jagdzwecken ausgewildert hat. Tatsächlich stellen die Fasane die einzige Hühnervogel-Art dar, bei der es gelungen ist, sie außerhalb ihres ursprünglichenHerkunfts-Bereiches anzusiedeln. Bei uns hat man die verschiedenen Fasanenarten gezüchtet und diese immer wieder ausgewildert. Dadurch sind zahlreiche Unterarten entstanden. Die vier ursprünglichen Fasanenarten kommen deswegen kaum noch vor. Aus diesem Grund bezeichnet man alle diese Unterarten mit dem Sammelbegriff „Jagdfasan“ .
Hier sitzt ein Jagdfasan auf einem Baum am Rande eines Gehölzstreifens entlang eines wassergefüllten Grabens. Hier hat er während der Nacht Deckung gesucht. In dieser Höhe kann ihn zum Beispiel ein Fuchs nicht erreichen. Wie die meisten Hühnervögel, zu denen die Fasane ja gehören, fliegen sie bei Beginn der Abenddämmerung auf Bäume oder Heckensträucher um dort Schutz zu suchen, zumal die Vegetation während der Herbst- und Wintermonate kaum Deckung bietet. Ideal sind Apfel- oder Birnbäume, weil diese jede Menge an sicheren Sitzmöglichkeiten bieten.
Und genau hier liegt am Morgen dann das Problem: Auch die Bäume bieten jetzt im Kronenbereich kaum Deckung, vor allem gegen Angriffe aus der Luft. Also suchen sich die Fasane morgens dann wieder geeignete Verstecke auf dem Boden in der Vegetation. Wenn sie einen Ast entdecken, der mit Moos und Flechten bedeckt ist, dann kann man die Fasane manchmal beobachten, wenn sie die Moosschicht nach Nahrung durchsuchen.
Dieser Fasan hat die Nacht im Schutze einer Feldhecke verbracht. Der dichte Vorhang der Waldrebe hat ihm zusätzliche Deckung verschafft. Zudem hat er sich mit den inzwischen reifen Früchten der Waldrebe „versorgt“. Doch jetzt muss auch er auf den Boden zurück, wo er dann im Kulturland Nahrung finden kann.
Und in einer solchen Umgebung mit Feldern, Hecken, Gehölzstreifen, Streuobst- und Mähwiesen können Fasane und viele andere Tierarten auch im Winter ausreichend Nahrung und Deckung finden. In den Hügelbereichen des Kraichtals, wo sich noch viele solcher Lebensräume befinden, können viele Tiere Nahrung und Schutz vor Feinden finden.