Eine uralte Gewürz- und Heilpflanze: Gewöhnliche Schafgarbe
Eine uralte Gewürz- und Heilpflanze: Gewöhnliche Schafgarbe
Die Gewöhnliche Schafgarbe ist bei uns im Kraichtal ein fester Bestandteil der Sommerwiesen. Sie gehört zur Familie der Korbblütengewächse und bildet eine eigene Artengruppe mit zahlreichen Unter- und Kleinarten. Seit jeher findet sie in der Heilkunde Verwendung. Die Schafgarbe kann bis zu 50 cm hoch werden und bildet fein gefiederte Laubblätter. Der doldenartige Sammel-Blütenstand besteht aus vielen Blütenkörbchen. Diese kleineren Blütenstände enthalten sowohl Zungen- als auch Röhrenblüten.
Die einzelnen Blütenstände können weiß, rosa oder rot sein. Dies hängt von der jeweiligen Unterart der Schafgarbe ab. Die Blütezeit reicht – je nach Wetterlage – von Mai bis in den August hinein. Die Blätter sind fein gefiedert. Dabei sind die unteren Blätter gestielt, die oberen Blätter haben keinen Stiel – sie sind „sitzend“ und haben größere Fiedern als die unteren Blätter.
Die Gewöhnliche Schafgarbe findet man in Wiesen, Weiden, Halbtrockenrasen, aber auch an Acker- und Wegrändern. Sie gilt als Nährstoffzeiger für stickstoffhaltige Böden. Darüber hinaus wächst sie überall dort,wo die Bodenbedingungen günstig sind. So wie hier auf einem Wirtschaftsweg, wo sie in den Verlegefugen der Wegplatten aus Beton einen Ort zum Wachsen gefunden hat. Rechts sieht man die Pflanze von oben mit den zahlreichen fein gefiederten Blättern. Der Blattfarbe nach ist an dieser Stelle die Stickstoff-Versorgung der Pflanze voll gewährleistet. Die satte grüne Farbe belegt dies.
Aber auch als Heilpflanze hat die Gewöhnliche Schafgarbe eine lange Tradition und wird seit altersher in der Volks- und Naturmedizin für zahlreiche Beschwerden eingesetzt. Schon im Altertum hatte sie bei den Germanen, den indigenen Völkern Amerikas, aber auch bei den Chinesen eine große Bedeutung als Heilpflanze mit einem jeweils breiten Einsatzgebiet: Leber-, Blasen- und Nierenerkrankungen, bei Bluthochdruck, aber auch als Mittel zur Wundheilung und Blutstillung bietet sie ein breites Wirkspektrum. Darüber hinaus fand sie auch als Gewürzpflanze Verwendung. So wurden junge Blätter und Triebe als Salate verwendet. Ihren Namen hat die Schafgarbe übrigens deswegen erhalten, weil Hirten ihren kranken Schafen die Schafgarbe als Heilkraut verfütterten. „Frauenkraut“, „Allheilkraut“, „Bauchwehkraut“ oder „Blutstillkraut“ sind einige auch heute noch regional gebräuchliche volkstümliche Namen, welche auf die Bedeutung der Pflanze als Heilkraut in der Volksmedizin hinweisen.