Auf diesem Baum bereiten sich Rotmilane schon seit vielen Jahren auf ihren Flug in den Süden vor

Auf diesem Baum bereiten sich Rotmilane schon seit vielen Jahren auf ihren Flug in den Süden vor

Seit einigen Jahren sammeln sich Ende August/Anfang September auf diesem Baum Rotmilane. Offenbar starten sie von hier aus ihren Flug nach Süden. Dabei ist das Ziel der meisten Rotmilane aus unserer Gegend der Südwesten Europas, vor allem Spanien und Südfrankreich. In den letzten Jahren wurden allerdings auch im Kraichtal während des gesamten Winters Rotmilane gesichtet, die offenbar bei uns überwintert haben. Ob dies nun heimische Vögel waren oder Vögel aus benachbarten Gebieten ist nicht klar. Gesichert ist jedenfalls, dass aufgrund wärmerer Winter und verfügbarer Nahrung (z.B. Müllkippen) einige Vögel dieser Gebiete während des Winters im Brutgebiet ausharren können. Dieses aktuelle Bild von Ende August 21 zeigt drei Rotmilane, die sich gerade auf diesem Baum getroffen haben. Ab und zu fliegt einer auf, dreht einige Runden und kehrt dann wieder zum Baum zurück.  In der Umgebung befinden sich ausgedehnte Ackerflächen. Eine offene Landschaft eben, wie sie für die Rotmilane geeignet ist.

Dieses Bild zeigt den gleichen Baum im September 2017. Auch zu diesem Zeitpunkt war der Baum schon ziemlich verdorrt; lediglich die unteren Äste waren noch beblättert. Damals warteten 4 Rotmilane mehrere Tage in der Umgebung wahrscheinlich auf einen günstigen Wind; denn, nachdem sich die Wetterlage geändert hatte, waren sie verschwunden.

Wenige Hundert Meter entfernt sammelten sich zum gleichen Zeitpunkt weitere 6 Rotmilane auf einem Baum. Und alle waren zum gleichen Zeitpunkt nicht mehr im Gebiet zu beobachten. Während aber der linke Baum dankenswerterweise stehenbleiben durfte, fiel der rechte Baum leider vor zwei Jahren einem Wintersturm zum Opfer.

Die kleine Bildergalerie zeigt die Bilder der Rotmilane, die sich in diesem Jahr auf dem Baum eingestellt haben. Inzwischen hat sich das Bild des Baumes verändert; viele seiner Zweige und Äste sind nicht mehr vorhanden. Doch gerade dieses Beispiel macht Mut: Ein Baum, der keinen Ertrag mehr bringt – und in den Augen vieler eigentlich nur noch stört, darf hier stehen bleiben. Und wenn er auch nur als Rastplatz für diese Milane dienen würde –  ganz abgesehen von vielen Verstecken für Insekten, Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen für Vögel – ist dies ein toller Beleg dafür, dass es bei uns im Kraichtal  auch noch Orte gibt, wo ein solcher Baum noch einen Platz findet – und er so die Wertschätzung erfährt, die er sich im Laufe seines Lebens redlich verdient hat. Deswegen: DANKE an den Besitzer des Baumes!

Beitrag vorher Sie kommt bei uns sehr häufig vor: Gewöhnliche Kratzdistel
Beitrag nachher Eine uralte Gewürz- und Heilpflanze: Gewöhnliche Schafgarbe

Schreiben Sie einen Kommentar