Ein Spezialist für nährstoffarme Standorte, oft direkt vor unserer Haustür: Frühlings-Hungerblümchen

Ein Spezialist für nährstoffarme Standorte, oft direkt vor unserer Haustür: Frühlings-Hungerblümchen

Das Frühlings-Hungerblümchen ist eine der Pflanzen, die sehr oft übersehen wird, weil sie meist nur wenige Zentimeter groß –  und dadurch in der Regel sehr unauffällig ist. Aber das Hungerblümchen hat unsere Aufmerksamkeit mehr als verdient. Wie schon der Name darauf hindeutet, ist die Pflanze sehr genügsam und wächst auf Standorten, die sehr nährstoffarm sind, „Hungerböden“, gewissermaßen. Ein Beispiel dafür ist dieses Frühlings-Hungerblümchen, das auf einem Dach wächst. In den Fugen der Dachziegel kann es nur auf die Nährstoffe zurückgreifen, die sich dort im Laufe der Zeit angesammelt haben. Deswegen wird man es auf neu gedeckten Dächern nicht antreffen. Auch die Größe dieses Hungerblümchens ist typisch. Es ist ungefähr so groß wie die doppelte Stärke der abgebildeten Dachziegel („Biberschwänze“). In einer der Fugen sieht man abgefallene Blütenblätter, die im Laufe der Zeit ebenfalls in Nährstoffe umgewandelt werden – und so die Grundlage für das Wachstum in den Folgejahren bietet. Das Hungerblümchen gehört zu einer sehr artenreichen Pflanzenfamilie, den Kreuzblütengewächsen. Obwohl es in vielen Teilen Deutschlands recht selten ist, kommt es bei uns im Kraichtal sehr häufig vor.

Die Bilder zeigen wichtige Merkmale des Frühlings-Hungerblümchens: Alle Blätter des Hungerblümchens bilden am Boden eine Rosette. Die Blätter sind stark behaart. Die Blüte besteht aus vier Blütenblättern, von denen aber jedes tief gespalten ist.

Wie man hier erkennen kann, sind nicht nur die Blätter stark behaart. Auch die Stängel sind im unteren Bereich stark behaart; oben sind sie kahl. Das rechte Bild zeigt die breiten Schötchen, welche die Form einer Ellipse haben und sogar kreisrund sein können. Die Blütezeit erstreckt sich – je nach Witterung –  von März bis in den Mai. Typische Standorte sind: Trockenrasen, Wegränder, Weinberge, Pflaster auf Wegen und lichte Stellen in nährstoffarmen Unkrautfluren. Auch beim Hungerblümchen gibt es mehrere Unterarten, die bei uns aber recht selten sind oder nicht vorkommen.

Die obenstehende Bildergalerie zeigt aktuelle Standorte des Frühlings-Hungerblümchens: Dach, Gehwegpflaster, Rand eines Wirtschaftsweges, Streuobstwiese

In diesem Blog gibt es einen weiteren Beitrag zum Thema: Mehr erfahren

Beitrag vorher Von ihr gibt es bei uns im Kraichtal mehrere Unterarten: Schwanzmeise
Beitrag nachher Ein Frühlingsmorgen im Kraichtal

Schreiben Sie einen Kommentar