Noch kann er leicht auf Ameisenjagd gehen: Grünspecht

Noch kann er leicht auf Ameisenjagd gehen: Grünspecht

Es ist jetzt Ende Oktober. Endlich mal wieder ein Sonnentag im Kraichtal. Der Grünspecht ist jetzt wieder auf den Wiesen und in den Weinbergen unterwegs. Die Wiesen sind gemäht und auch in den Weinbergen ist nach der Weinlese jetzt die Vegetation noch niedrig – oder der Boden liegt manchmal sogar offen da. Bei Temperaturen um 15° C. sind auch noch genügend Ameisen unterwegs, denen die Grünspechte jetzt vermehrt nachstellen. Ameisen sind übrigens die Hauptnahrungsquelle der Grünspechte. Weil man sie eher auf dem Boden als an Bäumen sieht, werden sie auch als „Bodenspechte“ bezeichnet.

Während der Grünspecht am Boden oder am Wegrand vor den Rebstöcken nach Ameisen sucht, ist er sehr aufmerksam und fliegt sofort auf, wenn man sich ihm zu sehr nähert. In der jetzt offenen Landschaft ist seine Fluchtdistanz recht groß.

Und schon fliegt er auf und verschwindet in der benachbarten Streuobstwiese. Zunächst verschwindet er hinter einem Ast oder Baumstamm. Nach einigen Augenblicken kommt er aber hervor und beobachtet die Lage.Ganz rechts sieht man die typische Haltung, wie er sich an einem Stamm anklammert. Mit den Krallen hält er sich an der Baumrinde fest – und mit seinem Schwanz stützt er sich ab. Aus dieser Haltung heraus kann er sowohl am Stamm  klettern als auch schnell abfliegen, wenn die Situation dies erfordert.

Bei dem abgebildeten Specht handelt es sich um ein Männchen. Man kann dies daran erkennen, dass der schwarze Wangenfleck innen rot ausgefüllt ist. Bei einem Weibchen fehlt die rote Füllung.

In ein paar Tagen wird die Ameisenjagd sicher schwieriger. Mit den ersten Frostnächten ziehen sich viele Ameisen in ihre unterirdischen Bauten zurück und kommen seltener an die Oberfläche. Zwar hackt er mit seinem Schnabel tiefe Löcher in die Erde und kann mit seiner langen Zunge auch Ameisen im Boden erbeuten, doch im Winter befinden sich die Ameisen meist außerhalb seiner Reichweite. Deswegen sucht er dann Bäume nach versteckten Insekten und deren Larven ab. Aber auch auf Dächern, an Gebäuden und Strommasten sucht er nach Insekten. Zum Teil besteht seine Nahrung auch aus Beeren, manchmal auch ernährt er sich auch von Obst. Innerhalb seines Reviers hält er bei der Nahrungssuche oft die gleiche Route ein. Im Winter kann man ihn auch oft an den Futterstellen für Vögel in den Gärten und Siedlungen antreffen.

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