Die Teichrallen oder Teichhühner haben Junge

Die Teichrallen oder Teichhühner haben Junge

In einem Teich einer Natur-Fischzucht-Anlage im Kraichtal ist es mal wieder soweit: Die Teichhühner oder Teichrallen haben Junge. Schon wenn man die Anlage betritt, hört man die Warnrufe der Altvögel. Die Jungen verschwinden darauf sofort im dichten Randbewuchs der naturbelassenen Teiche. Auch die Altvögel suchen zunächst Deckung. Im Unterschied zu den Jungen haben sie einen roten Schnabel mit einer gelben Spitze. Am Jahresende sehen die Jungvögel aus wie die Eltern.

Die Teichrallen werden bei uns oft als „Teichhühner“ bezeichnet. Dies ist eigentlich falsch, weil sie nicht zu den Hühnervögeln gehören. Sie gehören der artenreichen Gruppe der  Rallen an. Selbst von der Teichralle gibt es mehrere Unterarten. Wichtige Erkennungsmerkmale sind die rote Stirnplatte und der rote Schnabel mit der gelben Schnabelspitze. Dazu kommt ein auffallender weißer Strich an den Seiten. Die Beine der heimischen Teichralle sind gelblich-grün. Oberhalb des Gelenkes befindet sich ein rotes Band. Beim Schwimmen scheint die Ralle zu nicken; der Schwanz wippt ständig auf und ab – und die weißen Unterschwanzdecken sind dabei deutlich zu sehen. Die rote Stirnplatte unterscheidet sie auch vom Blässhuhn, welches eine weiße Stirnplatte hat.

Beim ersten Warnruf der Mutter suchen die Jungen sofort das Versteck in der Ufervegetation auf. Man sieht, wie das Wasser spritzt, weil sich das Küken beeilt. Wenn alle Küken das Versteck erreicht haben, verschwinden dort auch die Altvögel. Dabei folgen auch die Küken anderer Teichrallen-Mütter dem Warnruf.

Wenn die Gefahr vorüber zu sein scheint, gibt das Weibchen Entwarnung. Darauf kommen die Jungen aus ihrem Versteck geschwommen und folgen der Mutter zu einem anderen Bereich des Teiches.

Zur Zeit gibt es hier mehrere Teichrallen  mit Jungen. Auf dem Bild führt ein Muttertier ihre Küken auf die andere Teichseite in dichte Vegetation von Rohrkolben und Schilf.  Dahinter folgt ein weiteres Alttier mit ebenfalls 4 Jungen. Teichrallen brüten oft mehrmals im Jahr. Dabei kann ein Gelege aus 4 – 11 Eiern bestehen. Die Brutzeit beginnt bei uns im Kraichtal schon ab Mitte April. Wie viele Wasservögel sind Teichrallen während der Brutzeit sehr aggressiv und verteidigen ihre Brut auch gegen größere Vögel wie zum Beispiel gegen Reiher meist sehr erfolgreich. Auch gegen Menschen zeigen sie sich in dieser Zeit angriffslustig und unerschrocken. So wird berichtet, dass Vogelkundler, welche die Jungtiere beringen wollten, auch schon mal in den Finger gebissen wurden.

Es gibt noch einen weiteren Beitrag zur Teichralle (mehr erfahren)

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