Wunderschön – aber leider auch sehr giftig: Pfaffenhütchen oder Spindelbaum

Wunderschön - aber leider auch sehr giftig: Pfaffenhütchen oder Spindelbaum

Das Pfaffenhütchen ist ein Strauch aus der Familie der Spindelbaumgewächse, der bei uns im Kraichtal recht häufig vorkommt. Gerade zur Zeit fällt er durch seine bunten Früchte und sein auffällig gefärbtes Herbstlaub auf. Das Pfaffenhütchen kann  mehrere Meter hoch werden. Es kommt mit sehr vielen unterschiedlichen Bodenbedingungen zurecht. Deswegen findet man es auch an den verschiedensten Stellen: Waldränder, Auwälder, Hecken, Gebüsche. Ein Erkennungsmerkmal sind seine grünen Zweige.Sein gelbliches Holz ist sehr zäh. Aus ihm fertigte man Orgelpfeifen, Schuhnägel, Stricknadeln und Spindeln. Daher kommt auch der Name „Spindelstrauch“. Weil die Früchte wie die Kopfbedeckung von katholischen Geistlichen (Birett) aussehen, bekam es den Namen „Pfaffenhütchen“. Leider gehört aber auch das Pfaffenhütchen zu den Giftpflanzen. Gerade Kinder werden von den orangeroten Früchten angelockt. Problematisch dabei ist aber, dass die Vergiftungssymptome erst viel später auftreten (oft mehr als 10 Stunden nach dem Verzehr). Glücklicherweise ist die tödliche Dosis von 30-40 Beeren recht hoch. Trotzdem ist Vorsicht geboten, wenn die Pflanze im Familien-Garten wächst.

Die auffallenden und farbenprächtigen Früchte des Pfaffenhütchens sind vor allem bei Vögeln sehr beliebt. Die vier rosafarbenen Teile der Fruchthülle klappen auf und die an Fäden hängenden orangeroten Früchte werden sichtbar. Drosseln, Elstern, aber auch Rotkehlchen bedienen sich ausgiebig daran. Besonders häufig kann man Rotkehlchen am Pfaffenhütchen bei der „Ernte“ beobachten. Deswegen hat das Pfaffenhütchen mancherorts auch den Namen „Rotkehlchenbrot“ erhalten.

Die obige Bildergalerie zeigt aktuelle Bilder von Pfaffenhütchen an Feld-und Waldhecken. Beeindruckende Bilder ergeben sich vor allem bei Sonnenlicht, wenn die knallrot gefärbten Blätter und die Blüten das Bild einer Hecke bestimmen. Auffällig ist es auch, wenn im Frühsommer die Pfaffenhütchen von Gespinstmotten kahlgefressen werden und oft unter weißen Gespinsten der Motten verschwinden. Dies schadet den Pfaffenhütchen aber nicht: Sie treiben später im Jahr noch einmal aus.

Hinweis: Zu diesem Thema gibt es bereits einen Beitrag in diesem Blog: mehr erfahren

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