Wie man die großen heimischen Drosselarten leicht unterscheiden kann

Wie man die großen heimischen Drosselarten leicht unterscheiden kann

Unter den Singvögeln bilden die Drosseln eine artenreiche Gruppe.  Misteldrossel, Singdrossel und Wacholderdrossel gehören zu den großen Drosselarten. Im Kraichgau kann man in der Regel diese drei Arten beobachten. Die Amsel gehört von ihrer Größe her auch dazu, aber ihr Aussehen unterscheidet sich sehr deutlich von den genannten Drossselarten. Während des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst kommt noch eine vierte Art, die  Rotdrossel  dazu, die man bei uns gelegentlich sehen kann. Kennzeichen dieser Vogelfamilie ist, dass Drosseln ihre Nahrung überwiegend auf dem Boden suchen – und dass sie zu den besten Sängern der heimischen Vogelwelt gehören.

Die drei großen Drosselarten, die hier vorgestellt werden, kann man an diesen Merkmalen sicher unterscheiden:

Die Misteldrossel

Die Misteldrossel ist die größte der drei heimischen Drosselarten. Ihr Lebensraum ist der Wald mit angrenzenden Feldern oder Wiesenflächen, wo sie nach Nahrung sucht. Auch in an den Wald angrenzenden Weinbergen sucht sie oft nach Nahrung. Ihr Gefieder ähnelt dem der Singdrossel, die Flecke an Brust und Bauch sind rund. Das Gefieder ist eher graubraun. Auch die blassgrauen Hals- und Kopfseiten sind ein sicheres Merkmal. Die Flügelfedern haben helle Säume. Ihre weiß gefärbten Unterflügel sind ein weiteres sicheres Unterscheidungsmerkmal zur Singdrossel. Auch durch ihre meist sehr aufrechte Haltung unterscheidet sie sich von ihr.  Vor allem durch den  Gesang unterscheidet sie sich deutlich von der Singdrossel.  Misteldrosseln kann man auch im Winter im Kraichtal beobachten, während die Singdrossel in Südeuropa überwintert. Im Winter kann man sie in Streuobstwiesen antreffen, wo sie sich die Beeren der Misteln holt, die in dieser Zeit reif sind.

Die Singdrossel

Der Lebensraum der Singdrossel ist der Wald mit hohen Bäumen. Aber auch in Feldhecken, Parks und sogar Gärten mit Bäumen ist  sie zu finden. Die Singdrossel ist viel kleiner als die Misteldrossel. Der Körper wirkt viel gedrungener. Die Gefiederfarbe ist nicht graubraun sondern überwiegend braun. Die schwarzen Flecken an der Bauchseite sind nicht so rund wie bei der Misteldrossel. In Richtung Brust und Hals sind sie sogar pfeil oder herzförmig. Charakteristisch ist ihr Gesang, der im Frühjahr sehr oft zu hören ist. Die einzelnen Gesangselemente werden meist 2-3mal wiederholt. Dem Gesang der Singdrossel wurden zahlreiche Sprachverse unterlegt. So zum Beispiel der Ruf: „Kredit-Kredit-Kredit!!!“ – und im Schwäbischen rufen die Singdrosseln: „Karle-Karle-Karle“ !!!, weswegen die Singdrossel in manchen Gebieten Schwabens auch „Karle“ genannt wird.

Die Wacholderdrossel

Die Wacholderdrossel ist ganzjährig im Kraichtal zu beobachten. Auffällig wird sie, wenn sie im Herbst und zeitigen Frühjahr in großen Schwärmen durch die Streuobstwiesen zieht, wo sie sich über das Fallobst hermacht. Dabei kann man bei uns Schwärme von mehreren Hundert Vögeln beobachten. Ihren Lebensraum teilt sie sich mit den anderen beiden Arten. Deutliche Merkmale sind der graue Scheitel und der Nacken, der rotbraune Mantel und die gefleckte Unterseite, wo sich überwiegend „V“ – oder pfeilförmige Flecken befinden. Die Brust ist  rötlich gelb getönt, der Bauch weißlich bis weiß. Der Bürzel ist hellgrau. Wacholderdrosseln brüten in Kolonien. Gegenüber Krähen und Greifvögeln zeigen sie eine besondere Abschreckungs-Strategie: Mit der massenhaften Kotabgabe aller Vögel des Schwarms verkleben sie das Gefieder ihrer Feinde und machen sie so zumindest zeitweilig flugunfähig.

Übrigens: Das Titelbild des Beitrags zeigt eine Wacholderdrossel von hinten. Hier kann man deutlich den grauen Nacken und den grauen Bürzel erkennen.

Dieser BLOG-Beitrag ist eine Aktualisierung eines älteren BLOG-Beitrags. Darüber hinaus gibt es zum Thema einige weitere Beiträge in meinem BLOG. Wenn Sie unter der Kategorie „Drosseln“ nachschlagen, werden alle relevanten Beiträge aufgelistet.

 

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