Wenn der Bock zum Gärtner wird

Wenn der Bock zum Gärtner wird ...

In einer Klinik im Kraichtal werden aus therapeutischen Gründen Tiere gehalten, an deren Pflege sich  auch die Patientinnen beteiligen. In der weiträumigen Anlage finden die Ponies, Schafe und Ziegen, die dort gehalten werden,  genügend Fläche zum Grasen. In den Freilauf-Flächen außerhalb der umzäunten Weiden gibt es einige Zwischenkulturflächen und Blühstreifen mit den verschiedensten Pflanzenarten, die dann im Frühjahr als „Gründünger“ untergearbeitet werden. Wenn Schafe und Ziegen auf einer Wiese fressen, dann gibt es dabei gewaltige Unterschiede: Schafe fressen die Pflanzen einer Wiese meist in „Rasenmäher-Manier“ Quadratmeter um Quadratmeter planmäßig ab. Ziegen dagegen haben schon die nächste attraktive Pflanze im Blick, obwohl sie gerade noch mit einer anderen Pflanze beschäftigt sind. So ist  klar, dass jetzt die auffällig blau-violette Malve an der Reihe ist. Offenbar schmeckt sie auch ganz gut. Zwar sind Malven in der Nähe noch genügend vorhanden. Ob aber weiter Malven gefressen werden ist längst noch nicht klar.

Schon ist die nächste Pflanze im Blick, es muss keine Malve sein. Vielleicht der gelb blühende Ackersenf oder ein saftiges Blättlein eines anderen Kräutleins?  Ziegen sind einfach wählerisch. Es sieht beim Fressen oft so aus, als ob ein „Feinschmecker“ sorgfältig sein Menu zusammenstellt. Ja, planmäßiges Abweiden ist selbst bei hungrigen Ziegen meist keine zwingende Option.

Es gibt in Deutschland zahlreiche Ziegenrassen, von denen einige in der Landschaftspflege eingesetzt werden. Diese sind sehr robust und ertragen unser Klima im Kraichtal. Gemeinsam mit Schafen bieten sie sich als ideale Alternative zu der maschinellen Mahd auf Magerwiesen oder Streuobstflächen an, wie sie bei uns im Kraichtal typisch sind, an. Bleibt zu hoffen, dass solche Bilder noch lange bei uns zu sehen sind …

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