Über diesen interessanten Käfer gibt es viel zu erzählen: Ameisen-Sackkäfer

Über diesen interessanten Käfer gibt es viel zu erzählen: Ameisen-Sackkäfer

Der Ameisen-Sackkäfer mag auf den ersten Blick aussehen wie ein Marienkäfer, aber er gehört zur Familie der Blattkäfer. Zwar ist er rot gefärbt und hat auch schwarze Punkte auf den Flügeldecken, doch ist sein Körper nicht halbkugelförmig wie bei den Marienkäfern – sondern sieht aus wie eine kleine, kompakte Walze. Aber ähnlich wie bei den Marienkäfern kann die Farbe seiner Flügel, die Form und die Anzahl der Punkte variieren. Aber mit seinen knapp 11 mm Körperlänge ist er auch etwas größer als die Marienkäfer. Obwohl man ihn oft übersieht, ist er bei uns im Kraichtal recht häufig anzutreffen. Bei uns findet man ihn auf Weiden, Eschen oder auf Heckensträuchern wie Weißdorn, von deren Blätter sich die erwachsenen Käfer ernähren.

Interessant ist es aber, was es über das Fortpflanzungsverhalten und die Entwicklung der Larven zu berichten gibt: Die Paarung findet meist in der Nähe von Ameisenbauten oder -nestern statt. Nach der Eiablage beklebt das Weibchen die Eier mit Kot und lässt diesen trocknen und aushärten. Dann werden die Eier in der Nähe der Ameisennester fallen gelassen oder abgelegt. Die Ameisen finden diese Eier und transportieren sie als Nestmaterial in ihren Bau. Wenn die Larven aus den Eiern schlüpfen, bekleben sie sich mit den Resten der Eischale und Kot. So sind sie vor den Ameisen verborgen und geschützt. Sie ernähren sich von den Abfällen und Nahrungsresten, aber auch von toten Ameisen. Während der nächsten 2 Jahre findet ihre Entwicklung zum erwachsenen Käfer im Ameisennest statt. Dabei passen sie ihre sackartige Kothülle der jeweiligen Körpergröße an; der Sack wächst mit.  Sie verpuppen sich sogar innerhalb des „Kot-Sacks“. Deswegen haben sie auch ihren Namen erhalten. Wenn sie nach zweijährigem Aufenthalt als fertige Käfer aus der Puppenhülle schlüpfen, warten sie in ihrem „Sack“ so lange, bis ihr Panzer ausgehärtet ist. Dann verlassen sie fluchtartig das Ameisennest.

Die von ihnen an den genannten Bäumen und Sträuchern verursachten Schäden halten sich meist in Grenzen. Bei uns im Kraichtal kann man die Käfer von Mai bis August beobachten. Zur Zeit sind sie überall dort relativ häufig anzutreffen, wo es Weiden oder Eschen gibt, auch wenn dieser Käfer gerade auf einem Brennnesselblatt sitzt.  …..

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