Auch er ist jetzt im Kraichtal angekommen: Bienenfresser

Auch er ist jetzt im Kraichtal angekommen: Bienenfresser

Schon seit einigen Jahren brütet der Bienenfresser in der weiteren Umgebung von Kraichtal. Mit den wärmeren Sommern findet er in den Steilwänden der Lößhohlen oder Feldrainen ideale Bedingungen vor. Gerade die bei uns noch vorhandenen Streuobstwiesen und – die in den hügeligen Bereichen vorhandenen –  klein parzellierten Wiesengrundstücke bieten ihm ein reiches Insektenangebot für seine Brut. Auch die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren immer mehr  Rinder, Pferde oder Schafe auf Weideflächen gehalten werden, führt zu einem erhöhten Angebot an Insekten, die der Bienenfresser ja braucht. So sind Blühwiesen, Blühstreifen und Zwischenfrucht-Felder, in denen Insekten ausreichend Nahrung finden, eine wichtige Bereicherung nicht nur für den Bienenfresser.

Der Bienenfresser ist  einer der farbenprächtigsten Vögel in Europa. Seine türkisfarbene Brust, die gelbe Kehle und die verschiedenen, ineinander fließenden Blau-, Gelb-, Grün- und Brauntöne des Gefieders bilden gemeinsam mit den braunschwarzen Streifen ein tolles Gesamtbild. Dies wird auch im nächsten Bild deutlich, wo ein Bienenfresser aus der Rückansicht gezeigt wird.

Bei diesem Vogel wird auch das prächtige Farbenspiel deutlich. Besonders auffällig sind die ineinanderfließenden Farben. Ein typisches Kennzeichen für einen Altvogel ist die verlängerte mittlere Schwanzfeder.

Obwohl er den Namen „Bienenfresser“ bekommen hat, ist sein Nahrungsspektrum sehr vielfältig. Wildbienen, Hummeln,  – die ja auch zu den Wildbienen gehören – Wespen und Hornissen, aber auch Käfer und Libellen stehen auf seiner „Speisekarte“. Natürlich sind auch Honigbienen dabei, aber sie stellen nur einen Teil der erbeuteten Insekten dar. Deswegen brauchen die Vögel auch Lebensräume mit blühenden Büschen und Sträuchern – und auch Blühwiesen, Randstreifen oder Böschungen, die nicht sehr häufig gemäht  werden. Bienenfresser sind ausgezeichnete Flieger. Und das müssen sie auch sein, denn die Insekten werden im Flug erbeutet. Da sich viele von ihnen mit ihrem Giftstachel wehren können, fliegen die Bienenfresser mit ihrer Beute auf einen ihrer Ansitzplätze zurück. Dort schleudern sie das gefangene Insekt so lange auf eine Unterlage, bis sich der Giftapparat entleert hat. Erst dann wird das Insekt verzehrt oder an die Jungen verfüttert. Um kein Risiko einzgehen, werde ich die Bienenfresser erst wieder beobachten, wenn sie ihre Jungen füttern. Dann sind sie nicht so anfällig gegen eventuelle Störungen. Bleibt zu hoffen, dass ihnen die Brut gelingt.

Während des Höhlenbaus und der Zeit der Eiablage, in welcher die Aufnahmen entstanden, wird das Weibchen oft vom Männchen gefüttert. Bei der Übergabe der „Hochzeitsgeschenke“ zeigen sie oft ihr unglaubliches und akrobatisches Flugvermögen.

Und auch anhand dieser Bilder lässt sich zeigen, dass die Bienenfresser durchaus in der Lage sind, Insekten im Flug zu erbeuten. Sogar Libellen werden von ihnen erfolgreich im Flug gejagt. Freuen wir uns, dass der Bienenfresser nun auch zu uns ins Kraichtal gekommen ist – und dass dieser tolle Vogel, der auf der ROTEN LISTE der bedrohten Tierarten in Deutschland steht, auch weiterhin Bedingungen vorfindet, die ihm ermöglichen, bei uns im Kraichtal auch künftig erfolgreich seine Jungen aufzuziehen.

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