Wie der Kleiber seine Nisthöhlen „einbruchsicher“ macht

Der Kleiber ist bei uns im Kraichtal das ganze Jahr über noch recht häufig anzutreffen. Er ernährt sich von Insekten, deren Eiern und Larven.  Im Herbst, wenn die Insekten-Nahrung knapp wird, wechselt er – wie andere Vogelarten auch – auf pflanzliche Nahrung wie Beeren, Früchte, Nüsse. Dies alles kann er in den zahlreichen Streuobstwiesen, die es bei uns noch recht häufig gibt, ausreichend finden. Seinen Namen verdankt er allerdings seinem Verhalten während der Brutzeit.  Als Bruthöhlen verwendet er bereits bestehende, aber verlassene Spechthöhlen. Um seine Jungen vor Mardern, Elstern oder Krähen zu schützen, verklebt er den gesamten Einflugbereich der Bruthöhle mit Lehm, den er mit Speichel und anderen Materialien wie Rindenstückchen oder Holzteilchen vermischt. Dieser – bis in die Bruthöhle hinein reichende – Lehmpfropfen härtet aus und wird  – besonders durch die eingearbeiteten Materialien – steinhart.Hier ist der Eingang der ehemaligen Nisthöhle eines Buntspechtes zu sehen, den der Kleiber bearbeitet hat. Man kann deutlich die Spuren erkennen, wie er mit seinem Schnabel die Lehm- und Materialklümpchen festgeklopft und geglättet hat.Das Material dazu holt er in der näheren Umgebung. Hier holt er gerade aus der Fahrspur eines Traktors feuchten Lehm, mit dem er dann den Einflugbereich der ehemaligen Spechthöhle „vermauert“.Das Einflugloch wird so weit verengt, dass er gerade noch durchpasst.

Die nächsten Bilder zeigen, wie der Kleiber den Eingang einer Schwarzspechthöhle aus dem Vorjahr vermauert.So hatte die Spechthöhle im Vorjahr ausgesehen …. Als verstärkendes Fremdmaterial verwendet er die Zapfenschuppen einer Fichte in der Nachbarschaft.2 Wochen später: Das Kleiberpaar hat seine neue Bruthöhle bezogen; die „Eroberungsversuche“ eines Starenpärchens sind letztlich an der Härte des Materials gescheitert. (Anmerkung: Die Brut der Kleiber war erfolgreich!)

 

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