Raubwürger

Er ist ungefähr so groß wie eine Amsel. Innerhalb der Singvögel gehört er zur Gruppe der Würger“. Auffallend ist seine grauweiß-schwarze Gefiederfärbung, der schwarze Augenstreif, der wie eine Augenmaske aussieht und der auffällige Hakenschnabel. Wie schon sein Name vermuten lässt, ernährt sich der Raubwürger überwiegend von Mäusen und Kleinvögeln. Der erste Teil des Namens stammt noch aus der Zeit, als man die Greifvögel noch als „Raubvögel“ bezeichnet hat. Der zweite Namensteil beschreibt den Vorgang,  dass er die unverdaulichen Reste der Nahrung (Haare, Federn, Knochen) auswürgt. Der Raubwürger jagt seine Beute nicht nur – er betreibt gewissermaßen eine „Vorratshaltung“ mit seiner Jagdausbeute. Er hängt sie an Dornensträuchern auf oder klemmt sie zwischen Zweige. Allerdings werden seine eigenen Jungvögel vorwiegend mit Insekten gefüttert.

Was den Bestand des Raubwürgers bei uns angeht, so ist er als Brutvogel in Baden-Württemberg so gut wie nicht mehr vorhanden. Lediglich vom Spätherbst bis in den März/April hinein ist er bei uns im Kraichtal zu beobachten. Seit ungefähr 3 Jahren gibt es im Kraichtal mehr oder weniger feste Überwinterungsreviere. Hier kann man ihn vor allem am Rande von waldnahen Feldflächen mit Gehölzstreifen entlang der Wirtschaftswege sehen. Dort sitzt er meist erhöht auf Sträuchern und Bäumen, von wo aus er seine Überraschungsangriffe fliegen kann. Er ist ein sehr gewandter Flieger; auch ein falkenähnlicher Rüttelflug hat er in seinem Repertoire. Leider ist seine Fluchtdistanz recht hoch. Im Frühjahr weicht er dann wieder in südlichere Gebiete aus, wo er leichter Nahrung finden kann.

 

 

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