Er wächst meist am Rande von Gewässern und Gräben: Blutweiderich

Er wächst meist am Rande von Gewässern, in feuchten Wiesen und an Gräben: Blutweiderich

Der Gewöhnliche Blutweiderich ist eine Pflanze aus der Familie der Weiderichgewächse. Er kann bis zu 2 m hoch werden und ist bei uns im Kraichtal überall dort zu finden, wo es feucht ist: An Ufern von Tümpel und Teichen, an Bächen, Kanälen oder Gräben, aber auch in feuchten Wiesen.

Der Gewöhnliche Blutweiderich bildet auf verschiedenen Pflanzen innerhalb eines Vorkommens bis zu drei verschiedene Blütentypen aus:  Blüten mit langen, mittellangen und kurzen  Griffeln. Bei diesen Blütentypen sind die Staubblätter dann unterschiedlich lang.  Der Pollen bei den langgestielten Staubblättern ist grün, bei den übrigen Blütenarten gelb. Bei dem abgebildeten Exemplar sind die Stempel lang und die Staubblätter kurz. Die reifen gelben Staubbeutel sind ebenfalls sichtbar. Eine einzige Pflanze kann mehrere Millionen Samen produzieren, die durch den Wind und durch Wasser  verbreitet werden. Die schleimigen Samen können am Gefieder der Wasservögel haften und werden so von ihnen in andere Gewässer gebracht.

Auch die Blätter bieten eine Besonderheit. Sie haben keinen Stiel und „sitzen“ am Stängel. Dieser ist vier- bis mehrkantig.  Die Blätter sind in dreizähligen Quirlen oder gegenständig am Stängel angeordnet; am oberen Teil des Stängels sind sie wechselständig.  Sie sind schmal lanzettlich mit einem herzförmigen Blattgrund. Auf der Unterseite der Blätter sind die Blattnerven deutlich sichtbar.

Der Gewöhnliche Blutweiderich ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis in den September. Die ährenartigen Blütenstände können mehr als hundert Einzelblüten enthalten. Darüber hinaus ist der Blutweiderich eine uralte Heilpflanze, die in der Volksmedizin eine breite Verwendung fand. Dabei schätzte man die antibakteriellen, blutstillenden und harntreibenden Eigenschaften der Pflanze. Seinen Namen hat der Blutweiderich wahrscheinlich deswegen erhalten, weil er auch als blutstillendes Mittel eingesetzt wurde. In Notzeiten wurden die jungen Teile der Pflanze als Gemüse gegessen. Als Zierpflanze gibt es vom Gewöhnlichen Blutweiderich inzwischen zahlreiche Sorten, die wegen ihrer schönen Blütenfarbe und Blütendauer häufig zur Bepflanzung  heimischer Wasserstellen und Teiche verwendet werden.

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