Ein Baum mit „Bestäubungs-Ampel“: Rosskastanie

Die Rosskastanie ist im Kraichtal recht häufig anzutreffen.  Innerhalb der Ortschaften waren sie oft wichtige Schattenspender in Schulhöfen, Kindergärten oder Gaststätten. Ganz vereinzelt kann man sie auch in den Wäldern in Kraichtal finden. Ursprünglich stammt sie aus Südosteuropa. Den Namen „Rosskastanie“ erhielt sie, weil die osmanischen Soldaten auf ihren Eroberungszügen nach Europa ab dem 14. Jahrhundert die Früchte der Rosskastanien, die „Kastanien“ als Futter für ihre Pferde mitbrachten.

Die Rosskastanie ist nicht mit der essbaren Edelkastanie verwandt; im Gegenteil: Ihre Früchte sind für den Menschen nicht genießbar; sie sind sogar leicht giftig.

Die Blütenstände der Rosskastanie sind sehr beeindruckend. Die Blütezeit ist – je nach Witterung – von April/Mai bis Juni.

Die Blätter der Rosskastanie sind in einzelne Fiedern geteilt. 5 – 7 Fiedern bilden gemeinsam mit dem fast 20 cm langen Blattstiel recht große Blätter.

Die mächtigen Blütenstände, die aus zahlreichen Blüten bestehen, bieten den bestäubenden Insekten (meist Bienen und Hummeln)  eine Art „Bestäubungs-Ampel“ an.  Frische Blüten haben gelbe Saftmale und zeigen damit an, dass in ihnen der zuckerreiche Nektar produziert wird. Sobald die Blüten aber durch Insekten bestäubt werden, verfärbt sich die Blüte rot.  Dann wird in dieser Blüte die Produktion von Nektar eingestellt. Tatsächlich werden „auf Rot geschaltete Blüten-Ampeln“ nicht mehr von den Insekten angeflogen. Da vor allem Bienen und Hummeln die Rosskastanie anfliegen, herrscht an einem Baum in „Vollblüte“ ein weithin hörbares Gebrumme und Gesumme. Zudem ist es ein imposantes Bild, wenn ganze Scharen von Bienen und Hummeln eine solche Rosskastanie besuchen. Da in den Blüten auch eine große Menge an Pollen produziert wird, kann man an vielen Nektar- und Pollensammlerinnen häufig die großen „Pollen-Pakete“ sehen.

Beitrag vorher Waldbrettspiel
Beitrag nachher Kampf am Rapsfeld

Schreiben Sie einen Kommentar