Rolle der Pilze im Wald

Pilze kennt eigentlich jeder. Man kann einige Arten essen; manche Arten sind hoch giftig, aber einige von ihnen haben schon viele Leben gerettet (Penicillin). Aber auch  bei unserer Ernährung spielen Pilze eine bedeutende Rolle, zum Beispiel die Schimmel- und Hefepilze. Die meisten Pilze sind jedoch ungenießbar. Es gibt sie nicht nur im Wald. Vielmehr kann man sie überall finden.  Viele Pilze sind mit bestimmten Pflanzen eine enge Beziehung eingegangen. Dabei erhalten sie einen Teil der Nährstoffe, welche die Pflanzen produziert haben. Dafür geben sie den Pflanzen wichtige Nährstoffe zurück, die bei der Zersetzung von organischem Material entstanden sind.

Pilze spielen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt. Weil sie organisches Material zersetzen können und diese Nährstoffe wieder an andere Organismen abgeben, findet durch die Pilze eine hoch effektive Abfallbeseitigung mit anschließendem „Nährstoff-Recycling“ statt. So sind sie  auch  im Wald sehr wichtig. Sie zersetzen totes Material und setzen die Nährstoffe frei, die von anderen Pflanzen wieder aufgenommen werden. Begleitet wird diese Aktion von einer großen Anzahl von Kleinlebewesen, welche ebenfalls am Abbauprozess beteiligt sind.

So wirken Weißfäule und Braunfäule im Holz:

Bäume können sich normalerweise gegen Pilze wehren. Werden sie jedoch durch Wind oder Witterung oder Tiere (Vögel, Insekten) beschädigt, können Pilze durch die offenen „Wunden“ in den Baum eindringen. Ist der Baum durch zusätzliche Faktoren wie Trockenheit, Staunässe oder ähnliches geschwächt, haben Pilze oft ein leichtes Spiel. Je nach Pilzart schädigen sie den Baum auf unterschiedliche Weise. Bei Weißfäule hervorrufenden Pilzarten wird vor allem das harte Lignin im Stamm abgebaut; das Holz wird weich und faserig – und kann dann sogar mit der Hand zerteilt werden.

So sieht ein Baumstamm aus, wenn ein Schwarzspecht in einer von der Weißfäule befallenen Weide nach Larven sucht. Auch die benachbarten Stämme sind von Pilzen befallen, wo sich zahlreiche Fruchtkörper am Stamm zeigen.

Bei der Braunfäule wird die Zellulose abgebaut; das Lignin bleibt und der Stamm wird bröselig. Das Holz bricht in Blöcken ab.

Stammholz, das über eine lange Zeit im Wald gelagert – und nicht abgeholt wird, zeigt, wie rasch die Besiedelung durch Pilze erfolgen kann. Auch hier haben Weißfäule hervorrufende Pilzarten gewirkt. Rinden sprengende Pilze und andere Pflanzen wie Moose  stellen sich ein und beschleunigen so den Effekt.

Der Baumstamm unten ist schon ganz mit Pilzgeflecht überzogen; auf der anderen Seite wachsen Porlinge – und auf dem Stamm hat sich schon eine Pflanze angesiedelt, welche die Nährstoffe verarbeiten kann….

 

 

 

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