Landkärtchen sehen im Sommer anders aus als im Frühling

Beim Landkärtchen-Falter gibt es zwei unterschiedlich aussehende Schmetterlinge: die Falter der Frühlingsgeneration und die Falter der Sommergeneration. Sie sehen so unterschiedlich aus, dass man sie lange Zeit für zwei verschiedene Arten gehalten hat.

Die Frühlingsgeneration entsteht aus überwinternden Puppen der Sommergeneration des Vorjahres.  Aus diesen Puppen schlüpfen im Frühling des folgenden Jahres die fertigen Schmetterlinge der Frühlingsgeneration. Die Falter der Frühlingsgeneration fliegen von April bis Juni. Aus deren Eiern und Puppen entwickeln sich dann die Schmetterlinge der Sommergeneration. Und so sehen die Landkärtchen im Frühling aus:

Für die Eiablage sucht das Weibchen Brennnesselbestände. Diese sollen im Schatten liegen, wie dies zum Beispiel entlang von Waldwegen oder in lichten Wäldern der Fall ist. Volle Sonne ertragen die Raupen nicht. Aber Brennnesseln sind als Nahrungspflanze für die Raupen lebensnotwendig.

Das Weibchen legt die Eier auf Brennnesseln ab; die Raupen halten sich überwiegend auf der Unterseite der Blätter auf.

Dieses Verhalten bringt einen gewissen Schutz vor Fressfeinden, da die Raupen von oben ja nicht zu sehen sind.

Aus diesen Raupen entwickeln sich die Puppen aus denen dann  dann die Falter der  Sommergeneration schlüpfen, die von Ende Juni/Anfang Juli bis Ende August fliegen.

Und so sehen die Falter der Sommergeneration aus: Man findet sie in Waldschlägen mit vielen Blütenpflanzen wie zum Beispiel Disteln, Doldenblütengewächse  aber auch auf Wiesen mit vielen Blütenpflanzen. Die Sommergeneration hat auch den Schmetterlingen den Namen gegeben. Weil die Flügelunterseiten landkartenähnliche Strukuren und Linien aufweisen, bezeichnete man die Falter als „Landkärtchen“.

In diesem Jahr sind im Kraichtal recht viele Landkärtchen zu sehen.

Da die erwachsenen Falter ein breites Nahrungsspektrum haben, gelten sie derzeit bei uns als nicht gefährdet.

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